Panorama 3
Dienstag, 18. April 2023, 21:15 bis
21:45 Uhr
Donnerstag, 20. April 2023, 01:15 bis
01:45 Uhr
- Hilflose Mieter: Problemimmobilien in Norddeutschland
Seit Anfang April sitzt die Rentnerin Christa Winkler in ihrer kalten Wohnung im Weissenstiegsfeld in Mehrum im Kreis Peine. In insgesamt vier Wohnblöcken fiel vor Wochen die Heizung aus: Einige Dutzend Mieter hatten einen kalten Frühlingsanfang. Erst soll die Heizung kaputt gewesen sein, dann hätte angeblich Heizöl gefehlt. In einem Block geht die Heizung immer noch nicht. Manche Mieter der Wohnanlage erzählen, dass die Heizung jeden Winter einige Tage ausfiele, sie berichten auch von Feuchtigkeit und Schimmel in ihren Wohnungen. Der Hausverwalter der Anlage ist die ZBVV. Diese Abkürzung genießt unter Mietern keinen guten Ruf. Die vier Buchstaben stehen für "Zentral Boden Vermietung und Verwaltung GmbH" - und oft für jede Menge Ärger. Bundesweit ist die ZBVV für 62.000 Wohneinheiten zuständig. Die ZBVV ist eine Tochter der ZBI, der "Zentral Boden Immobilien Gruppe", der die Häuser gehören. In einem Firmenvideo wirbt die ZBVV mit "zufriedenen Mietern, zufriedenen Anlegern, exzellenter Verwaltung". Diesen Werbeslogan kann Rechtsanwalt Thomas Adam mit dem Schwerpunkt Mietrecht nicht bestätigen. Thomas Adam berichtet Panorama 3, dass Streitigkeiten mit der ZBVV bei ihm ein "Dauerbrenner" seien. Immer wieder seien Schwierigkeiten, Verantwortliche bei der ZBVV mündlich oder schriftlich zu erreichen, Thema in seinen Sprechstunden. Dazu kämen wiederholt Probleme mit der ZBVV wegen defekter Aufzüge, kaputter Heizungen oder fehlendem Warmwasser. Auch Panorama 3 berichtet zum dritten Mal über die ZBVV und frustrierte Mieter in ihren Anlagen. Es scheint, als würde die Hausverwaltung Geld aus ihren Immobilien ziehen, ohne sich ausreichend um den Erhalt der baulichen Substanz zu kümmern. Eigentlich sollte in solchen Fällen das "Wohnraumschutzgesetz" Mieter in Niedersachsen besser schützen. Es erteilt Gemeinden eine Generalermächtigung gegen Immobilienfirmen vorzugehen, die ihren Wohnraum nicht ausreichend erhalten. Doch kann dieses Gesetz Mieter wirklich schützen?
- Dramatisch: Immer weniger Organspenden in Deutschland
In Deutschland warten 8.500 Menschen auf ein Organ, das ihr Leben retten soll. Doch die Zahl der Organspender*innen ist im vergangenen Jahr noch einmal gesunken - es wurden nur rund 2.600 Organe gespendet. "Letztes Jahr haben wir auf der Leber Transplantations-Warteliste 15 Menschen verloren, auf der Nierentransplantation Liste fünf Wartende, die verstorben sind." sagt Daniel Seehofer, der Leiter des Transplantationszentrums im Uniklinikum Leipzig. Er hatte immer auf eine Widerspruchslösung gehofft. Das heißt, jeder ist potenziell Organspender, außer er lehnt explizit ab. Das wollten vor gut drei Jahren der damalige Gesundheitsminister Jens Spahn und der jetzige, Karl Lauterbach durchsetzen. Es gab eine hitzige Debatte - quer durch fast alle Parteien. Am Ende fand die vorhandene Entscheidungslösung eine Mehrheit. Also: man muss aktiv einer Organentnahme zustimmen. Zum Beispiel mit einem Organspendeausweis. Doch es sollte per Gesetz die Organspende stärker beworben werden - etwa beim Besuch in der Arztpraxis oder auf dem Amt. Zudem sollte im März 2022 ein Online-Register eingeführt werden, wo man seine Spendenbereitschaft eintragen kann. Die Plattform gibt es bis heute nicht - laut Bundesgesundheitsministerium soll sie 2024 kommen. Das Problem ist immer: wenn ein Patient keinen Organspendeausweis hat, müssen die Angehörigen entscheiden. Und je geringer der Wissensstand über den Willen des Patienten ist, desto wahrscheinlicher ist es, dass die Angehörigen eine Organspende ablehnen, sagen Experten.
- Wieso brennt es in der Hamburger Billstraße immer wieder?
Tagelang hielt der Brand in der Billstraße die Hamburger Feuerwehr in Atem. Die Auswirkungen für die Umwelt sind immer noch unklar. Dabei ist die Straße als Problem bekannt. Seit Jahren lagern hier in großen Arealen Schrott oder Güter aus zweifelhafter Herkunft. Auch die Feuerwehr muss regelmäßig anrücken, immer wieder hat es in der Billstraße in den letzten Jahren gebrannt. Die Hamburger Polizei sieht Fehler auch bei der Stadt, die Situation in der Straße sei außer Kontrolle, sagt die Gewerkschaft. Was ist los in der Billstraße?
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