Gedanken einer Frauenärztin
Sie will Frauen helfen, die in einer Notsituation sind. In der Ausbildung hat sie miterlebt, wie schlecht Frauen behandelt werden, die sich - aus welchen Gründen auch immer - für einen Schwangerschaftsabbruch entschieden haben. Deswegen hat sich Christine Mau-Florek damals geschworen: Sie will Frauen die Möglichkeit geben, eine Schwangerschaft zu unterbrechen, ohne sich dafür noch Vorwürfe anhören zu müssen. "Die Schuldgefühle haben die Frauen sowieso", sagt sie.
Entscheidung den Frauen überlassen
Natürlich sei ein Schwangerschaftsabbruch eine Tötung, "und es bringt auch nichts, das anders zu nennen". Trotzdem kann er in der jeweiligen Lebenssituation das Richtige sein, sagt : "Wir haben ja auch eine Verantwortung für die Kinder, die sonst vielleicht geboren werden, um die sich dann aber niemand kümmern kann."
Verärgerung über Politiker
Dass sie über Schwangerschaftsabbrüche nicht sachlich informieren darf, ärgert die Ärztin. "Natürlich sollte man für Abbrüche nicht werben - aber die Frauen müssen doch die Möglichkeit haben, sich medizinisch und sachlich zu informieren." Vor allem ist sie wütend, wenn Politiker den Anschein erwecken, Frauen würden sich leichtfertig für einen Abbruch entscheiden. "So kann nur jemand denken, der noch nie selbst in der Situation war. Das ist ja so der Gedanke, dass wir die Frauen vor sich selbst schützen müssen, damit sie nicht reihenweise nur noch abtreiben", sagt sie. "Das finde ich einfach nur frauenfeindlich." Gedanken einer Frauenärztin.