Stand: 19.08.2014 11:22 Uhr

Facebook-Schock: Was soziale Netzwerke verraten

von Philipp Hennig & Jörg Hilbert

Datenschützer warnen uns schon lange davor, im Internet allzu viel von uns preiszugeben. Und eigentlich weiß inzwischen auch jeder, dass sich im Netz alles finden lässt, wenn man denn nur sucht. Doch der Drang sein Leben öffentlich mitzuteilen scheint größer zu sein - trotz allen Wissens um die Risiken.

Wir haben ein Experiment gemacht und unseren Reporter Jörg Hilbert beauftragt, ihm wildfremde Menschen nur mit Hilfe ihrer Internetspuren zu finden. Er sollte so viel wie möglich über sie herausfinden - alleine durch die Nutzung von Facebook-Profilen und Instagram-Fotos. Das Ergebnis ist verblüffend.

Profile sind öffentlich zugänglich

Zahlreiche Profile bei Facebook sind für die Allgemeinheit offen und für jedermann komplett einsehbar, Fotos und Informationen für jeden Internetnutzer frei zugänglich. So findet man Klarnamen, Informationen zur Schule, zum Arbeitsplatz oder gar zum Wohnort - garniert mit Fotos, die ein Abgleichen erheblich erleichtern.

Für den Reporter oftmals ein erster Hinweis und eine erfolgversprechende Spur. Und nicht nur das: Die Gefundenen sind ziemlich überrascht, woher dieser fremde Mann plötzlich weiß, wo sie Urlaub machen, wann sie Geburtstag haben und wie der Lebensgefährte heißt. Und als er dann auch über Trinkgewohnheiten, Zahl und Aussehen der Kinder und andere private Details Bescheid weiß, beschleicht sie ein leichtes Unwohlsein.

Viele Funktionen sind unbemerkt aktiviert

Überraschte Gesichter: Reporter Jörg Hilbert konfrontiert Menschen mit dem Wissen über Sie, dass er aus sozialen Netzwerken hat. © NDR
Konfrontiert mit den Ergebnissen reagieren viele Menschen überrascht.

Und Reporter Jörg Hilbert kann sogar Leute aufspüren, die ihren Wohn-oder Arbeitsort gar nicht selbst in sozialen Netzwerken preisgegeben haben. Denn Netzwerke wie zum Beispiel Instagram haben eine Ortungsfunktion. Wenn diese aktiviert ist, kann man anhand der sogenannten Geodaten sehen, wo ein Foto hochgeladen wurde. Der Rest ist dann reine Kombinationsarbeit.

Was der Reporter kann, ist natürlich auch jedem anderen Internetnutzer mit ein bisschen Spürsinn möglich. Deshalb sollte sich jeder, der sich in sozialen Netzwerken aufhält, überlegen, welche Daten und Informationen er ins Netz geben will. Zudem lassen sich die Profile für Fremde sperren, so dass nur Freunde Zugang zu den privaten Informationen, Fotos und Posts erhalten.

Dieses Thema im Programm:

Panorama 3 | 19.08.2014 | 21:15 Uhr

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