Merkwürdige Mülltrennung: Was darf in den Gelben Sack?
Mülltrennung - das ist für die meisten Deutschen Umweltschutz in Reinform. Zwei Drittel geben in einer Umfrage an, Müll zu trennen sei ihr größter Beitrag zum Umweltschutz. Sogar Kinder lernen schon im Kindergarten im frühpädagogischen Mülltrennunterricht das Einmaleins des deutschen Kreislaufwirtschaftsgesetzes und der Verpackungsverordnung.
Absurdes System
Doch leider ist gerade beim Gelben Sack und der Gelben Tonne ein geradezu absurdes System entstanden. Auch mehr als 20 Jahre nach Einführung werden nämlich kaum mehr als 30 Prozent des gesamten Plastikmülls recycelt. Denn in die Gelbe Tonne dürfen immer noch ausschließlich Verpackungen geworfen werden. Plastikzahnbürsten hingegen oder Plastikstrohhalme - alles was aus Plastik ist, aber keine Verpackung - gehört in den Restmüll und wird damit verbrannt. Experten fordern schon lange, dass diese ökologisch unsinnige Unterscheidung zwischen Verpackung und so genannter Nicht-Verpackung aufhört - und man alles recyceln sollte.
"Wir könnten doppelt so viel recyceln"
Doch selbst die sorgfältig sortierten Joghurtbecher und Schokoladenverpackungen aus dem Gelben Sack werden oft verbrannt. Bis zu zwei Drittel dieses Plastikmülls landet nämlich in der so genannten thermischen Verwertung. Das ist völlig legal. Denn die Recyclingauflagen sind seit den Anfangsjahren des Trennens in den 90er-Jahren kaum gestiegen. Auch hier fordern Experten wie der Umweltingenieur Prof. Karl-Heinz Scheffold: "Wir könnten doppelt so viel recyceln."
Der Politik sind alle Probleme bekannt, seit langem verspricht sie ein besseres System. Doch nichts passiert. Die verschiedenen Parteien schieben sich die Schuld daran gegenseitig zu.
Und so wird weiterhin wertvoller Plastikmüll verbrannt - statt recycled zu werden.