Der Preis des deutschen "Jobwunders"
Glaubt man Deutschlands Spitzenpolitikern, sind für die Bundesrepublik rosige Zeiten angebrochen: Laut Kanzlerin Angela Merkel geht es Deutschland "gut", schließlich seien "so wenig Menschen arbeitslos wie seit 20 Jahren nicht." Der FDP Fraktionsvorsitzende Rainer Brüderle spricht sogar von einem "kleinen Jobwunder".
Doch schaut man hinter die Arbeitsmarktzahlen, stellt man fest, dass es den Menschen hinter dem "kleinen Jobwunder" gar nicht so gut geht: Nach Angaben des Statistischen Bundesamts sind 75 Prozent der neuen Stelleninhaber so genannte "atypisch Beschäftigte" - zu einem großen Teil ausgestattet mit Zeitverträgen oder in Leiharbeit. Andere arbeiten als "Solo-Selbstständige", zum Beispiel als Bauarbeiter.
Alle diese neuen Jobs haben eines gemeinsam: die Arbeit ist unsicher - und das färbt ab auf die privaten Lebensverhältnisse. Die Entscheidung für ein Kind fällt schwerer, die Unsicherheit wirkt sich negativ auf die Gesundheit aus, bei der Wohnungssuche und der Kreditvergabe haben diese Menschen direkt nach den Arbeitslosen die schlechtesten Chancen. Panorama hat einen Zeitarbeiter, eine zeitlich befristet Angestellte und einen selbstständigen Bauarbeiter besucht. Ein Blick hinter die Kulissen des "deutschen Jobwunders".