Schwarze in Libyen: Opfer der Befreiung
Sie sitzen seit über einer Woche im Gefängnis. Hunderte Schwarzafrikaner in Tripolis. 26 Mann in einer kleinen Zelle, kein Essen, kein Wasser. "Die Rebellen haben uns zu Hause festgenommen, auf der Straße, wir sind Arbeiter, keine Söldner."
Schwarzafrikanische Söldner hatten in Libyen für Gaddafi gekämpft. Nun entlädt sich der Hass der Rebellen auch gegen schwarze Gastarbeiter und Flüchtlinge. So kommt es im ganzen Land zu willkürlichen Massenfestnahmen und Übergriffen.
Europa schaut tatenlos zu, wie es auch schon unter Gaddafi den menschenunwürdigen Umgang mit Schwarzafrikanern in Libyen bewusst hingenommen, ja sogar gefördert hat. Der gestürzte Machthaber wurde jahrelang politisch und wohl auch militärisch hofiert, um Deutschland und Europa Flüchtlinge aus Schwarzafrika vom Leib zu halten.
Die Hoffnung vieler Flüchtlinge endete damals in eigens für sie errichteten Internierungslagern, wo die Menschenwürde nicht viel zählte. Auf die Frage, ob Deutschland schwarzafrikanische Flüchtlinge aus Libyen aufnehmen wird, erklärte das Bundesinnenministerium gegenüber Panorama, man setze vorrangig auf humanitäre Hilfe vor Ort.
Panorama über das Leiden der Schwarzafrikaner in Libyen - damals wie heute.