Wehrpflicht: Gammeln fürs Vaterland
Nicht einmal 20 Prozent der jungen Männer eines Jahrgangs gehen heute zur Bundeswehr. Trotzdem machen ihre Einberufung und Ausbildung die Bundeswehr teurer, als eine Freiwilligenarmee es wäre – bei gleicher Zahl einsatzfähiger Soldaten. Denn die Wehrpflichtigen sind nur begrenzt einsetzbar. Sie werden zum Beispiel nicht in die immer bedeutsamer werdenden Auslandseinsätze der Bundeswehr geschickt.
Dennoch klammern sich weite Teile der CDU an das Konzept der Wehrpflicht. Dabei verbirgt sich hinter der Fassade feierlicher Gelöbnisse von Rekruten, wie sie gern im Fernsehen gezeigt werden, allzu oft ein Wehrdienstalltag voller Frust und Langeweile - verschwendete Lebenszeit für die jungen Männer. Panorama hat mit Rekruten gesprochen, die ihre Zeit mit dem Putzen bereits sauberer Stuben und Waffen verbringen oder Dumme-Jungen-Streiche aushecken, statt etwa ihre Berufsausbildung voranzutreiben.