Von Bayern in den Jemen: Nachschub für den heiligen Krieg
Im beschaulichen Voralpenland würde man dies sicher nicht erwarten: eine Schaltstelle des Djihad in Person eines deutschen Familienvaters. Er trägt Bart und Gewand nach Art des islamischen Propheten, seine Frau ist vollverschleiert. Nach Auffassung der Staatsanwaltschaft München soll er eine kriminelle Vereinigung gegründet und andere Islamkonvertiten für den Heiligen Krieg gegen die Ungläubigen angeworben haben.
Mit ihm werden zwei weitere Deutsche verdächtigt, sich im Jemen einer gewaltbereiten islamistischen Gruppierung angeschlossen zu haben. Sie sollen die Spinnen in einem größeren islamistischen Netzwerk sein. Panorama ist der "Jemen-Connection" deutscher Islamisten nachgegangen und hat entdeckt, wie sie in dem chaotischen, kriegszerrütteten Land im Süden der Arabischen Halbinsel eine erstaunlich sichere Basis für ihr islamistisches Treiben gefunden haben. Männer aus Deutschland haben sich perfekt in die verschworene Gemeinschaft integriert, deren religiöse Führer den Heiligen Krieg gegen die Ungläubigen predigen, um die Weltherrschaft des Islam zu errichten.
Der Buchautor Theo Padnos hat sich selbst einen Bart wachsen lassen, das Prophetengewand angelegt und in Wallraff-Manier zwei Jahre "undercover" in den radikalen Schulen im Jemen gelebt. Er spricht erstmals vor der Kamera über seine Erfahrungen und warnt: "Die religiösen Führer bereiten sich auf den Moment vor, in dem sie dem Westen den Krieg erklären werden. Dafür lagern sie Waffen. Und ihre Waffen sind diese jungen Männer aus Europa, die den Islam angenommen haben."