Sparpaket: Warum die Hoteliers verschont bleiben
Vor seinem Yachthotel am Chiemsee strahlt Inhaber Wiesner vor Freude - und vor Stolz. Endlich hat sein Vier-Sterne-Haus neue Teppiche bekommen und als nächstes plant er einen ganz neuen Wellnessbereich. All das geht dank des Steuergeschenks für das Hotelgewerbe.
Denn seit Anfang des Jahres zahlen Hoteliers nur noch sieben Prozent Mehrwertsteuer anstelle der 19 Prozent. Das kostet den Staat jährlich rund eine Milliarde Euro, doch die schwarz-gelbe Koalition scheint das nicht zu stören. Nicht einmal jetzt, wo das größte Sparpaket aller Zeiten verabschiedet wurde. Darin finden sich vor allem Kürzungen bei Familien und den sozial Schwachen. 600 Millionen Euro werden beim Elterngeld gestrichen. 1,8 Milliarden Euro verlieren Hartz-IV-Empfänger, weil der Rentenzuschuss wegfällt.
Doch die eine Milliarde für Hoteliers wird nicht angetastet. FDP und CSU haben erbittert für diesen Bonus gekämpft - sogar gegen Widerstände aus der CDU. Panorama über das Steuergeschenk von einer Milliarde Euro, das den Gesichtsverlust der FDP verhindern soll.