Sendedatum: 06.05.2010 22:00 Uhr

Griechenland: Chronik eines absehbaren Desasters

Am Freitag stimmen die Abgeordneten im Bundestag über das Hilfspaket für Griechenland ab. Es geht um Bürgschaften für Kredite in Höhe von 22,4 Milliarden Euro. Das sei alternativlos, wie die Bundesregierung um Kanzlerin Angela Merkel in den letzten Tagen immer wieder betont hat.

VIDEO: Griechenland: Chronik eines absehbaren Desasters (7 Min)

Doch den Bürgern sind die Milliarden für Griechenland nur schwer zu vermitteln. Und so werden die Politiker nicht müde festzustellen, wer die Schuld an der Krise trägt: Zum einen die Griechen, die jahrelang bei ihren Bilanzen täuschten und tricksten. Zum anderen die Zocker und Spekulanten auf dem internationalen Finanzparkett, die den hellenischen Staatsbankrott massiv beförderten. Dass deutsche Politiker das griechische Desaster möglicherweise hätten verhindern können, davon spricht niemand. Dabei gab es massive Versäumnisse und Fehler.

So gab es bereits 2001 erste öffentliche Alarmsignale und Hinweise auf die "kreative Buchführung" der Griechen. Damals reagierten weder Bundeskanzler Schröder noch Finanzminister Eichel. Im Gegenteil: Sie plädierten in den Folgejahren immer wieder sogar noch für eine Lockerung der Kriterien des europäischen Wachstums- und Stabilitätspakts. Panorama über ein absehbares Desaster und die Verantwortung der deutschen Politiker für die griechische Krise.

 

Dieses Thema im Programm:

Das Erste | Panorama | 06.05.2010 | 22:00 Uhr

Eine griechische Euro-Münze vor einer fallenden Kurve. © dpa-Bildfunk Foto: Boris Roessler

Wirtschaftliche Parameter und "kreative Buchführung" in Griechenland

Link zu einer schriftlichen Anfrage der griechischen EU-Parlamentarier von Antonios Trakatellis und Ioannis Marínos an die EU-Kommission vom 28. Juni 2001. extern

Flagge der Europäischen Union © Bildagentur Huber/PictureFinders

Einschätzung der EU-Kommission von 2001

"Die Schuldenquote in Griechenland liegt beträchtlich über dem im EG-Vertrag niedergelegten Referenzwert von 60 % des BIP." Link zu einer Einschätzung der EU-Kommission vom 18. September 2001. extern

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