Deutsches Investment: Raubbau im Palästinensergebiet
Bagger arbeiten sich ins Erdreich vor, ein Lastwagen nach dem anderen wird mit Schotter und Kies gefüllt. Der Betrieb im riesigen Steinbruch "Nahal Raba" im Westjordanland ist rege. Die Lastwagen transportieren ihre Beute aus dem besetzten Palästinenser-Gebiet nach Israel ab. Den Gewinn streicht die deutsche Firma HeidelbergCement ein, die den Steinbruch über eine israelische Tochterfirma betreibt. Die Palästinenser aber gehen leer aus.
Diese Ausbeutung der Ressourcen im besetzten Gebiet ist völkerrechtswidrig, meinen Anwälte in Tel Aviv und haben beim Obersten Israelischen Gerichtshof Klage eingereicht. HeidelbergCement ist sich offenbar keiner Schuld bewusst und will den Steinbruch vorerst weiter betreiben.
Die Bauarbeiten der deutschen Firma untergraben die offiziellen Friedensappelle aus Berlin. Denn Kanzlerin Merkel und Außenminister Westerwelle betonen, dass, wer Frieden wolle, alles unterlassen müsse, was die Chancen eines künftigen Palästinenserstaates im Westjordanland schmälert - und damit die Chance auf Frieden in Nahost.