Aschewolke: Airlines ignorieren Entschädigungsanspruch
Gestrichene Flüge, ratlose Passagiere. Tagelang hatte die Aschewolke über Europa den internationalen Flugverkehr lahmgelegt. Nicole Grindberg saß mit ihrem Freund in New York fest. Der Rückflug war ausgefallen. Und jeder weitere Tag wurde für die beiden richtig teuer: Zum Hotelzimmer kamen zahllose Anrufe bei der Hotline der Lufthansa und Taxifahrten zum Flughafen. Am Ende war ihr Urlaub mehr als doppelt so teuer als geplant. Kosten, die eigentlich die Lufthansa übernehmen muss.
Denn die Rechtslage ist eindeutig. In der Fluggastrechteverordnung der Europäischen Union ist klar geregelt, dass Fluggesellschaften bei Flugausfällen die zusätzlichen Kosten zum Beispiel für Hotelübernachtungen übernehmen müssen. Und dies gilt auch bei höherer Gewalt.
Doch zahlreiche gestrandete Fluggäste haben nichts von der Verordnung, denn viele deutsche Airlines ignorieren sie offenbar. So weisen Airberlin, Lufthansa und Condor Anfragen von Passagieren auf Kostenerstattung ab. Die Lufthansa erklärt etwa, man prüfe zwar jeden Einzelfall, die Verpflichtung zur Kostenerstattung sei aber begrenzt. Viele Fluggäste sind verzweifelt. Aus Angst vor einem Rechtsstreit resignieren viele Aschewolkeopfer und bleiben auf ihren Kosten sitzen.