Seehofers Sozialstaat: Lohndumping am Flughafen München
Der bayerische Ministerpräsident Horst Seehofer gibt sich gerne als Wohltäter und als das soziale Gewissen der CSU: "Unsere soziale Marktwirtschaft ist eine wertegebundene Wirtschaftsordnung. Der Mensch steht im Mittelpunkt, nicht die Rendite, nicht das Kapital." Mit solchen Worten macht er sich beliebt beim kleinen Mann.
Doch schaut man sich die Situation etwa am Münchener Flughafen - mehrheitlich im Landesbesitz - an, gewinnt man den Eindruck, dass Worte und Taten des bayerischen Volkstribuns mitunter weit auseinander klaffen. 51 Prozent hält das Land Bayern an der Flughafengesellschaft FMG. Und die hat vor einigen Jahren eine Billigtochter für das Bodenpersonal gegründet.
Für die Betroffenen bedeutet dies: Sie machen die gleiche Arbeit wie die direkt beim Flughafen angestellten Kollegen, allerdings für deutlich weniger Lohn. Wenn sie denn überhaupt einen Festvertrag bekommen - denn über die Hälfte des Personals bei der Billigtochter sind Leiharbeiter. Panorama über staatliches Lohndumping im Land des offiziell so sozialen Horst Seehofer.
Die Kaste der Verlierer – das Schicksal der Leiharbeiter | Panorama-Beitrag vom 20. November 2008. |