Christliche Gewerkschaften unter Beschuss
Die Tarifgemeinschaft Christliche Gewerkschaft für Zeitarbeit und Personalservice-Agenturen (CGZP) soll keine Tarifverträge mehr abschließen dürfen. Das wollen das Land Berlin und die Gewerkschaft ver.di gemeinsam erreichen und haben dafür eine Feststellungsklage vor dem Arbeitsgericht Berlin eingereicht.
Der CGZP wird vorgeworfen, einseitig Interessen von Arbeitgebern zu vertreten. Ihre Tarifverträge ermöglichen häufig Dumping-Löhne, kürzere Kündigungsfristen, weniger Urlaub und geringe Feiertagszuschläge. Die CGZP deckt nach eigenen Angaben mit ihren Tarifverträgen etwa die Hälfte aller Leiharbeitsverhältnisse in Deutschland ab.
Kritiker bezweifeln aber, dass die Hälfte aller Leiharbeiter bei der CGZP und ihren Mitgliedsgewerkschaften organisiert sind. Die Christlichen Gewerkschaften machen keine Angaben über die Zahl ihr Mitglieder.
Wird der CGZP vom Arbeitsgericht Berlin als nicht tariffähig eingeschätzt, würde das Urteil bundesweit gelten. Panorama hatte bereits im Februar 2007 über die Dumpinglöhne der christlichen Gewerkschaften berichtet.