Mittelschicht wird Unterschicht - wie gut ausgebildete Menschen ihren Job verlieren
Karlheinz Gödert arbeitet seit dreißig Jahren bei der Allianz in Dortmund. Bis zur Rente sollte es so weiter gehen. Gödert dachte, sein Job sei sicher. Jetzt plagen ihn Schlaflosigkeit und Tinnitus. Denn der Standort Dortmund soll bald dicht gemacht werden. Karlheinz Gödert könnte seinen Arbeitsplatz verlieren - wie Ulrich Wittkop. Mehr als zehn Jahre lang hatte er einen guten Job bei Thyssen in Ratingen. Seit gut einem Jahr ist er arbeitslos, seit einem Monat bekommt er ALG 2. Er sucht und sucht und findet nichts. Einmal entlassen, haben es auch gut Qualifizierte über 40 Jahre schwer, eine neue Anstellung zu finden. Diese Erfahrung musste auch Günter Aichner machen. Er arbeitete bei Infineon in München, träumte vom Eigenheim für die Familie. Dann wurde der 47-Jährige entlassen und musste feststellen, dass er auf dem Arbeitsmarkt nicht mehr gebraucht wird.
Drei Menschen, ein Schicksal: der Absturz aus der Mittelschicht. Die Angst vor der Armut hat die Mitte der Gesellschaft erreicht. Siemens, Deutsche Bank oder Volkswagen - der Traum vom sicheren Arbeitsplatz ist vorbei. Panorama stellt drei qualifizierte und gebildete Menschen vor, die niemals gedacht hätten, einmal arbeitslos zu werden.