Chaos im Pflegeheim - Alte Menschen leiden unter Gesundheitsreform
Die ersten Opfer der Gesundheitsreform stehen fest: die Bewohner von Pflegeheimen. Die meist alten Menschen können ihren teuren Heimplatz von ihrer kleinen Rente nicht bezahlen und werden so automatisch zu Sozialhilfeempfängern. Ihre Alltagskosten bestreiten sie von einem Ihnen zugewiesenen Taschengeld. Das muss reichen für Friseurbesuche, Zahnpasta oder Weihnachtsgeschenke zum Beispiel. Früher waren sie immerhin von der Zuzahlung befreit. Aber seit die Gesundheitsreform in Kraft getreten ist, geben sie als chronisch Kranke ein Prozent, sonst zwei Prozent des Jahreseinkommens zu ihrer medizinischen Versorgung dazu - wie jeder andere auch.
Das macht eine Zuzahlung bis zu 70 Euro im Jahr. Ein auf den ersten Blick überschaubarer Betrag, der aber meistens schon in den ersten Monaten des Jahres zu entrichten ist. Dazu kommen nun auch die vollen Kosten für Dutzende von Medikamenten, die seit Anfang des Jahres rezeptfrei sind. Und wenn im Notfall der Krankenwagen kommen muss und der Patient den Betrag für die Zuzahlung nicht parat hat: Pech gehabt! Dann weigern sich die Fahrer auch schon mal, die Kranken mitzunehmen. PANORAMA über verunsicherte, alte Menschen und die absurden Folgen der Gesundheitsreform.