Presseerklärung: Wähler sehen mehrheitlich SPD nicht als Partei der sozialen Gerechtigkeit
Umfrage belegt: Immerhin 37 Prozent der SPD-Anhänger teilen die Aussage.
Für eine eindeutige Mehrheit der wahlberechtigten Deutschen ist die SPD nicht mehr die Partei der sozialen Gerechtigkeit. Sogar unter den erklärten SPD-Anhängern vertreten mehr als ein Drittel diese Meinung. Das ergibt eine repräsentative Umfrage des Meinungsforschungsinstituts infratest dimap im Auftrag des ARD-Fernsehmagazins PANORAMA, deren Ergebnisse heute, Donnerstag, im Ersten ausgestrahlt werden. Das Institut hatte 1036 Wähler in der Zeit vom 21. - 22. Mai befragt.
Danach erklären genau 60 Prozent aller Befragten und 37 Prozent der SPD-Anhänger, die von Bundeskanzler Gerhard Schröder geführte SPD sei nicht mehr die Partei der sozialen Gerechtigkeit. Unter den Sympathisanten von Bündnis 90/Die Grünen meinen das 44 Prozent.
55 Prozent der Wahlberechtigten sehen in den Sozialdemokraten unter Gerhard Schröder nur noch einen "Kanzlerwahlverein". Auch dieser Bewertung stimmen immerhin 38 Prozent der SPD-Anhänger und 55 Prozent der Grün-Sympathisanten zu.
Auf die Frage nach dem Titel des SPD-Wahlprogramms wissen nur 19 Prozent aller Wahlberechtigten die richtige Antwort. Selbst Sozialdemokraten sind kaum besser informiert. Hier tippen lediglich 20 Prozent auf den korrekten Titel "Erneuerung und Zusammenhalt - Wir in Deutschland". Am besten Bescheid wissen die Sympathisanten der Grünen, von denen 39 Prozent richtig lagen. Die mit Abstand meisten Nennungen für einen Titel des diesjährigen SPD-Wahlprogramms erhielt der Slogan "Auf den Kanzler kommt es an." 37 Prozent entschieden sich für diese Version. Mit dieser Parole war allerdings die CDU 1969 in den Wahlkampf gezogen.
23. Mai 2002