Sendedatum: 27.06.2002 20:15 Uhr

Politiker vertuschen Ausmaß rechtsradikaler Gewalt

von Bericht: Thomas Berndt und Andreas Lange

Im September 2001 schlägt eine Gruppe rechter Jugendlicher unter "Sieg Heil"-Geschrei einen Griechen in Boizenburg/Mecklenburg-Vorpommern krankenhausreif. Als auch die Frau mit schwerem Schock ins Krankenhaus muss, wird an ihrer Zimmertür ein Hakenkreuz entdeckt.

VIDEO: Politiker vertuschen Ausmaß rechtsradikaler Gewalt (11 Min)

Doch die Demütigungen gehen weiter - von Amts wegen. Denn der Fall aus Boizenburg taucht im Verfassungsschutzbericht des Bundes gar nicht auf, rechte Gewaltdelikte in Mecklenburg-Vorpommern hat es demnach 2001 nicht gegeben. Dabei wollten deutsche Innenpolitiker eigentlich alles besser machen. Immer wieder wurden ihnen in der Vergangenheit bei den Nazi-Delikten geschönte Statistiken vorgeworfen. Deshalb vereinbarten Bund und Länder im vergangenen Jahr einheitliche Erfassungskriterien. Doch statt Genauigkeit und Vergleichbarkeit geht es weiter wie bisher: Manipulierte Zahlen in den Bundesländern und beim Bundesinnenministerium.

Vertuschen und vergessen - wie Opfer rechter Gewalt aus der Statistik fallen.

Weitere Informationen
Paul Spiegel, Präsident Zentralrat der Juden, 2002
1 Min

Paul Spiegel zum Panorama-Bericht über Rechtsextremismus

Statement von Paul Spiegel, Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, zu einem Panorama-Bericht. 1 Min

 

Dieses Thema im Programm:

Das Erste | Panorama | 27.06.2002 | 20:15 Uhr

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