Zwangsarbeiter - Der Tod kommt vor dem Scheck
Jetzt, 56 Jahre nach dem Kriegsende soll es dann doch schon so weit sein: Ehemaligen Zwangsarbeitern kann nun eine Entschädigung gezahlt werden. Die deutschen Unternehmen haben es ja tatsächlich geschafft, die von ihnen geforderten fünf Milliarden Mark in den Stiftungsfonds einzuzahlen. Und der Bundestag hat nun endlich Rechtssicherheit feststellen können, mit weiteren Sammelklagen in den USA ist demnach wohl nicht zu rechnen. Am Ende also alles gut? Naja, für diejenigen, die das lange Warten auf die kleine Entschädigung tatsächlich überlebt haben. Andreas Lange über die schönsten Momente im Leben der ehemaligen Zwangsarbeiter.
1997
Die schönsten Momente für 1,4 Millionen Zwangsarbeiter.
Da sagte Helmut Kohl noch: "Wir Deutschen wissen um das schwere Unrecht." "Wir wollen um Vergebung bitten." "Und wir bekennen uns zu unserer Verantwortung."
1999
Die schönsten Momente für 1,4 - 1,2 Millionen Zwangsarbeiter.
Wolfgang Gibowski: "Es ist wohl sehr viel Bewegung in diese ganzen Verhandlungen gekommen."
Otto Graf Lambsorff: "Wir werden in wenigen Tagen eine Einigung haben."
Gerhard Schröder: "Ich habe die Hoffnung, dass am Freitag eine Lösung zu Stande kommt. Das ist eine begründete Hoffnung."
2000
Die schönsten Momente für 1,2 - 1,1 Millionen Zwangsarbeiter.
Dieter Wiefelspütz: "Der Zeitplan wird jetzt eingehalten werden können, die Zahlungen können aufgenommen werden im Herbst."
Otto Graf Lambsorff: "Jetzt ist auch das letzte wichtige, für die Unternehmen wichtige Thema ‚Rechtssicherheit' zufriedenstellend beantwortet worden."
Wolfgang Gibowski: "Die Wirtschaft hat fünf Milliarden zugesagt, und die Wirtschaft wird ihr Wort halten."
2001
Die schönsten Momente für 1,1 - für 1 Million Zwangsarbeiter.
Otto Graf Lambsorff: "Die Erwartung, dass etwa bis zum Ende dieses Jahres alle überlebenden Zwangsarbeiter wenigstens die erste Rate ausgezahlt bekommen, diese Erwartung ist vermutlich leider unrealistisch."
1 Million - 0,9 Millionen Zwangsarbeiter sagen: Danke!
Adressen:
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13086 Berlin
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17, Route des Morillons
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E-Mail: info@iom.int
Stiftung "Erinnerung, Verantwortung und Zukunft"
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