Sendedatum: 07.06.2001 21:00 Uhr

Zwangsarbeiter - Der Tod kommt vor dem Scheck

von Bericht: Andreas Lange

Jetzt, 56 Jahre nach dem Kriegsende soll es dann doch schon so weit sein: Ehemaligen Zwangsarbeitern kann nun eine Entschädigung gezahlt werden. Die deutschen Unternehmen haben es ja tatsächlich geschafft, die von ihnen geforderten fünf Milliarden Mark in den Stiftungsfonds einzuzahlen. Und der Bundestag hat nun endlich Rechtssicherheit feststellen können, mit weiteren Sammelklagen in den USA ist demnach wohl nicht zu rechnen. Am Ende also alles gut? Naja, für diejenigen, die das lange Warten auf die kleine Entschädigung tatsächlich überlebt haben. Andreas Lange über die schönsten Momente im Leben der ehemaligen Zwangsarbeiter.

VIDEO: Zwangsarbeiter - Der Tod kommt vor dem Scheck (2 Min)

1997

Die schönsten Momente für 1,4 Millionen Zwangsarbeiter.

Da sagte Helmut Kohl noch: "Wir Deutschen wissen um das schwere Unrecht." "Wir wollen um Vergebung bitten." "Und wir bekennen uns zu unserer Verantwortung."

1999

Die schönsten Momente für 1,4 - 1,2 Millionen Zwangsarbeiter.

Wolfgang Gibowski: "Es ist wohl sehr viel Bewegung in diese ganzen Verhandlungen gekommen."

Otto Graf Lambsorff: "Wir werden in wenigen Tagen eine Einigung haben."

Gerhard Schröder: "Ich habe die Hoffnung, dass am Freitag eine Lösung zu Stande kommt. Das ist eine begründete Hoffnung."

2000

Die schönsten Momente für 1,2 - 1,1 Millionen Zwangsarbeiter.

Dieter Wiefelspütz: "Der Zeitplan wird jetzt eingehalten werden können, die Zahlungen können aufgenommen werden im Herbst."

Otto Graf Lambsorff: "Jetzt ist auch das letzte wichtige, für die Unternehmen wichtige Thema ‚Rechtssicherheit' zufriedenstellend beantwortet worden."

Wolfgang Gibowski: "Die Wirtschaft hat fünf Milliarden zugesagt, und die Wirtschaft wird ihr Wort halten."

2001

Die schönsten Momente für 1,1 - für 1 Million Zwangsarbeiter.

Otto Graf Lambsorff: "Die Erwartung, dass etwa bis zum Ende dieses Jahres alle überlebenden Zwangsarbeiter wenigstens die erste Rate ausgezahlt bekommen, diese Erwartung ist vermutlich leider unrealistisch."

1 Million - 0,9 Millionen Zwangsarbeiter sagen: Danke!

Adressen:

Bundesamt zur Regelung offener Vermögensfragen

DGZ-Ring 12

13086 Berlin

Tel.: +49 (0) 3018 7030-0

Fax: +49 (0) 3018 7030-1140

E-Mail: poststelle@badv.bund.de

International Organization for Migration (IOM)

17, Route des Morillons

CH-1211 Genf 19

Tel: +41-22-717 9111

Fax: +41-22-798 6150

E-Mail: info@iom.int

Stiftung "Erinnerung, Verantwortung und Zukunft"

Markgrafenstraße 12-14

10969 Berlin

Tel. 030-259297-0

E-Mail: info@stiftung-evz.de

Dieses Thema im Programm:

Das Erste | Panorama | 07.06.2001 | 21:00 Uhr

Über Panorama

Kalender © Fotolia.com Foto: Barmaliejus

Panorama-Geschichte

Als erstes politisches Fernsehmagazin ging Panorama am 4. Juni 1961 auf Sendung. Die Geschichte von Panorama ist auch eine Geschichte der Bundesrepublik Deutschland. mehr

Anja Reschke © Thomas & Thomas Foto: Thomas Lueders

60 Jahre Panorama

60 Jahre investigativ - unbequem - unabhängig: Panorama ist das älteste Politik-Magazin im deutschen Fernsehen. mehr

Panorama 60 Jahre: Ein Mann steht hinter einer Kamera, dazu der Schriftzug "Panorama" © NDR/ARD Foto: Screenshot

Panorama History Channel

Beiträge nach Themen sortiert und von der Redaktion kuratiert: Der direkte Einstieg in 60 Jahre politische Geschichte. mehr