1 | 7 Die Pharmaindustrie führt Hunderte Anwendungsbeobachtungen durch - unter anderem zu Mitteln gegen Allergien wie Oralair. Bei der Anwendungsbeobachtung "ALTO" bekommen Ärzte 675 Euro für die Dokumentation von sieben Visiten.
2 | 7 Das gemeinnützige Recherchezentrum correctiv.org hat alle Meldungen zu sogenannten Anwendungsbeobachtungen aus den Jahren 2009 bis 2014 in einer Datenbank zusammengetragen - inklusive der gezahlten Honorare.
3 | 7 Das durchschnittliche Honorar liegt bei 669 Euro. Doch es kann auch weit darüber liegen, wie bei dem blutbildenden Medikament "Mircera" der Firma Roche: 965 Euro erhält ein Arzt für die Teilnahme - pro Patient.
4 | 7 Ein anderes Beispiel aus der Datenbank ist die Studie "Transform" zu dem blutbildenden Epo-Mittel Aranesp. Der Hersteller zahlt den teilnehmenden Ärzten 583 Euro pro Patient. Dafür müssen die Mediziner oder jemand aus ihrer Praxen monatlich Daten wie die Blutwerte aus den Patienakten in eine Eingabemaske des Auftraggebers übertragen - über einen Zeitraum von neun Monaten.
5 | 7 Ein weiteres Epo-Präparat aus der Datenbank stammt von Hexal. Hier bekamen die Ärzte 450 Euro pro Patient für die Weitergabe der Daten von fünf Visiten.
6 | 7 Deutlich weniger gibt es in diesem Fall: Der Hersteller des Nasensprays Dymista zahlt 50 Euro für zwei Visiten.
7 | 7 Wahrscheinlich das älteste Mittel unter den beobachteten ist Klostefrau Melissengeist. Hier hat der Hersteller eine Anwendungsbeobachtung aufgelegt zum therapeutischen Nutzen des Mittels bei Beschwerden durch die Wechseljahre. Der Lohn für die Ärzte: 225 Euro pro Patientin für die Dokumentation von drei Visiten innerhalb von acht Wochen.