Oettinger jetzt doch für unabhängige Intendanten
EU-Kommissar Günther Oettinger äußerte sich in der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung" besorgt über die jüngsten Änderungen beim öffentlich-rechtlichen Rundfunk in Polen. Das Parlament hat dort eine Reform beschlossen, die es der Regierung erlaubt, das Leitungspersonal in den öffentlichen Radio- und Fernsehsendern auszutauschen. "Ein Intendant darf nicht ohne Angabe von Gründen entlassen werden. Das wäre Willkür", sagte Oettinger. "Je größer unsere Sorge ist, dass der öffentlich-rechtliche Rundfunk seine Funktion einbüßen könnte, nämlich die Bürger unabhängig zu informieren, desto mehr müssen wir die Unabhängigkeit der Regulierungsbehörden stärken", so Oettinger weiter. Noch 2009 klang Oettinger, damals als Ministerpräsident von Baden-Württemberg, deutlich anders. Er drohte Panorama-Reporterin Christine Adelhardt mit einer Beschwerde beim Intendanten: "Ich erwarte, dass meine Anstalten mich in Stuttgart treffen..."