Stand: 04.11.2016 11:39 Uhr

Mozilla und Google Chrome entfernen Web of Trust

Computer-Bildschirm mit Binärcodes (Montage) © NDR / Zapp
Viele Programme im Internet, die kostenlos sind, bezahlt man mit seinen Daten.

Sowohl Mozilla als auch Google Chrome haben die Plugins von "Web of Trust" (WOT) nach den Berichten von Panorama und ZAPP von ihren Webseiten entfernt. Nach Recherchen von Panorama sind die Plugins von WOT dafür verantwortlich, dass User ausgespäht wurden.

Auch das Bundesamt für Sicherheit (BSI) hatte bis kurzem die Add-ons von WOT auch empfohlen, nach den Enthüllungen des NDR nahm das BSI aber diese auch zurück. "Die technische Analyse erscheint glaubhaft. Es handelt sich hierbei jedoch offenbar um ein Datenschutzproblem, während der Fokus des BSI auf der IT-Sicherheit liegt", erklärte das BSI gegenüber Panorama.

"Vieles zahlt man mit seinen Daten"

Generell empfiehlt das BSI, dass sich User in Foren oder durch Veröffentlichungen des BSI oder Verbraucherschutzzentralen informieren, bevor man Programme aus dem Internet herunterlädt. "Man sollte sich als Anwender im Klaren sein, dass man in der digitalen Welt vieles mit seinen Daten zahlt, so das BSI.

Panorama hatte einen umfangreichen Datensatz erworben, indem die Bewegung von Millionen von Internet-Nutzern im Monat August verzeichnet ist. Mit diesen Daten lässt sich das Leben der User bis in den intimsten Bereich nachzeichnen. In dem Datensatz finden sich neben privaten Nutzern auch Personen des öffentlichen Lebens: Manager, Polizisten, Richter und Journalisten.

 

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