Stand: 09.03.2010 15:57 Uhr

Iran: Verlogene Sanktionspolitik der USA

Mit wirtschaftlichen Sanktionen soll der Iran daran gehindert werden zu einer Atommacht aufzusteigen. Doch viele Unternehmen in den USA scheren sich überhaupt nicht darum. Sie investieren munter im Iran - ohne dafür bestraft zu werden.

Dabei verkünden die USA immer wieder: Mit aller Härte muss das Regime im Iran daran gehindert werden, zu einer Atommacht aufzusteigen. Ein Druckmittel auf Teheran sind wirtschaftlichen Sanktionen. Politiker forderten immer wieder härtere Sanktionen, die in den vergangenen Jahren auf dem Papier auch immer weiter verschärft wurden.Von diesen Maßnahmen unbeeindruckt zeigt sich allerdings die Wirtschaft. Wie die "New York Times" berichtet, investieren viele Firmen, darunter auch amerikanische und europäische Firmen, besonders im Energiesektor.

Panorama hatte bereits im Dezember 2008 berichtet, wie Firmen aus den USA ihren Profit mit Teheran machen und gleichzeitig von deutschen Unternehmen verlangen, ihr Iran-Geschäft zu beenden. Industriegüter made in USA wie Caterpillar-Maschinen und Ausrüstung für die iranische Öl- und Gaswirtschaft kommen gelangen demnach in den Iran.

Investitionen in den iranischen Energiesektor

Das bestätigt nun auch die "NYT". Laut ihrem Bericht hat die Bundesregierung in Washington in den letzten zehn Jahren rund 107 Milliarden Dollar über Verträge und Subventionen in Firmen gesteckt, die im Iran tätig sind. Ein Großteil der Unternehmen tummelt sich im iranischen Energiesektor. Diese Branche ist das Rückgrat der iranischen Wirtschaft. Mit anderen Worten: Genau dort, wo die Sanktionen treffen sollen, wird dies auch von amerikanischen Firmen unterlaufen.

Viele Unternehmen arbeiten dabei für beide Seiten: Sie erhalten Aufträge vom amerikanischen Militär und sind im Iran tätig. Als Beispiel führt die Zeitung das südkoreanische Unternehmen Daelim Industrial an. 2007 investierte das Unternehmen 700 Millionen Dollar in eine iranische Öl-Raffinerie. Ein klarer Verstoß gegen die Sanktionen, so eine Untersuchungskommission des US-Kongresses. Damit hätte das Unternehmen keine öffentliche Aufträge mehr in den USA erhalten dürfen.

Dieses Thema im Programm:

Das Erste | Panorama | 11.12.2008 | 22:00 Uhr

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