Fassadenbrand in London: Wärmedämmung schuld?
Nach der schrecklichen Brandkatastrophe in London will der bayerische Innenminister Joachim Herrmann (CSU) die energetische Gebäudesanierung in Deutschland auf den Prüfstand stellen. Denn die Styropor-Dämmung kann im Falle eines Feuers verheerende Folgen haben, wie Panorama berichtete.
Bei dem gewaltigen Brand in einem Hochhaus im Zentrum Londons waren am Mittwoch mindestens zwölf Menschen ums Leben gekommen. Das Gebäude wurde 1974 erbaut und war von 2014 bis 2016 saniert worden. Die Ursache des Brands blieb zunächst unklar. Auch ob sich das Feuer aufgrund der Fassadensanierung so schnell ausbreiten konnte, ist bisher nicht geklärt.
Feuerwehr bemängelt brennbares Dämmmaterial
Herrmann schließt zwar einen vergleichbaren Fassadenbrand an einem Hochhaus ist in diesem Ausmaß in Deutschland aus. Aber "wir nehmen das jedoch zum Anlass und werden überprüfen, ob die aus energetischen Gründen geforderte Außendämmung eine zusätzliche Brandgefahr auslöst", so der bayerische Innenminister gegenüber Zeitungen der Funke-Mediengruppe.
Auch die Berliner Feuerwehr drängt auf schärfere Vorschriften beim Brandschutz für niedrigere Gebäude. Berlins Landesbranddirektor Wilfried Gräfling wies im RBB-Inforadio darauf hin, dass bei Häusern mit einer Höhe von weniger als 22 Metern brennbares Dämmmaterial erlaubt sei. "Das bemängeln wir als Feuerwehr, weil wir da schon schlechte Erfahrungen gemacht haben - nicht hier in Berlin, aber schon in anderen Städten."