Fall Manning: Clinton-Sprecher tritt zurück
Der Ton zwischen in der Affäre um den mutmaßlichen Wikileaks-Informanten Bradley Manning wird schärfer: Philip Crowley, Sprecher von US-Außenministerin Hillary Clinton, hatte die Behandlung des Ex-Soldaten im Militärgefängnis Quantico als "lächerlich, kontraproduktiv und dumm" bezeichnet. Mit Crowleys Äußerungen wurde erstmals auch aus der US-Regierung Kritik an den Haftbedingungen Mannings öffentlich. Crowleys Kritik erzürnte das US-Pentagon, Präsident Obama geriet in Erklärungsnöte, nun musste der Sprecher zurücktreten.
Panorama hatte bereits im Februar darüber berichtet, dass der ehemalige US-Soldat Bradley Manning beschuldigt wird, ein erschütterndes Video aus der Bordkamera eines US-Kampfhubschraubers der Enthüllungsplattform Wikileaks zugespielt zu haben. Der 23-Jährige sitzt seit nunmehr zehn Monaten ohne Prozess in Haft. Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International hatte der US-Regierung schon Anfang des Jahres "unmenschliche Behandlung" des Soldaten vorgeworfen.
Der britische "Guardian" hatte kürzlich einen Brief des Gefangenen an seinen Anwalt abgedruckt, in dem Manning beschreibt, dass er nackt vor den Wärtern stramm stehen müsse. Das Pentagon wies die Vorwürfe zurück. Pentagon-Sprecher Geoff Morrell versicherte, Manning werde behandelt wie jeder andere Häftling in dem Gefängnistrakt auch.