Fabrikbrand: KiK lässt Opfer im Regen stehen
Der deutsche Textildiscounter KiK ist laut dem pakistanischen Opferanwalt Faisal Siddiqi nicht bereit, über eine langfristige Wiedergutmachung für die Opfer einer der größten Brandkatastrophen in der pakistanischen Geschichte zu verhandeln.
Am 11. September 2012 waren in einer Textilfabrik in einem Armenviertel der pakistanischen Hafenstadt Karachi 259 Mitarbeiter bei einem Brand ums Leben gekommen, mehr als 50 trugen teils schwere Brandverletzungen davon. Der Brandschutz in dem Gebäude war unzureichend, die Fenster vergittert, die Notausgänge verschlossen oder unzugänglich. Panorama hatte mehrfach über den Fall und andere Katastrophen in südostasiatischen Nähstuben berichtet.
KiK: Soforthilfe war ausreichend
KiK wolle nicht mehr bezahlen als eine Million Dollar (rund 740.000 Euro), die bereits als Soforthilfe an die betroffenen Familien ausgezahlt worden sei. Das sei bei einem Treffen von Unternehmensvertretern mit der pakistanische Arbeitsrechtsorganisation Piler in Berlin deutlich geworden, so der Opferanwalt Siddiqi. KiK vertritt die Ansicht, "durch die Zahlung von einer Million US-Dollar sowohl zur kurzfristigen als auch zur langfristigen Unterstützung der Betroffenen" bereits seinen Beitrag geleistet zu haben.
Künftige Hilfen für die Opfer und Verletzten müssten "von einer breiten Allianz getragen und gemeinsam ermittelt werden", hieß es in einer Stellungnahme von KiK. Doch viele Experten zweifeln daran, dass es überhaupt große andere Kunden der Fabrik gab, die sich an derartigen Hilfen beteiligen könnten.