Stand: 15.11.2010 10:58 Uhr

Bundesrechnungshof prangert Ein-Euro-Jobs an

Die so genannten Ein-Euro-Jobs helfen den meisten Langzeitarbeitslosen nicht, eine feste Arbeit zu bekommen. Dies hat jetzt der Bundesrechnungshof bestätigt. Kommunen, Wohlfahrtsverbände und Unternehmen benutzen die Ein-Euro-Jobber, um ungeförderte Tätigkeiten im ersten Arbeitsmarkt zu ersetzen und so ihre Personalkosten zu reduzieren. Noch dramatischer: Mehr als der Hälfte der Fälle dürfte eigentlich gar nicht gefördert werden, weil sie keine zusätzliche Tätigkeit im Interesse der Allgemeinheit waren oder in Konkurrenz zu ungeförderten Unternehmen standen.

Panorama hatte bereits im April 2008 darüber berichtet, dass den meisten Arbeitslosen mit Ein-Euro-Jobs kaum geholfen ist. Sogar das wissenschaftliche Institut der Bundesagentur für Arbeit (IAB) selbst hatte bereits damals festgestellt, dass sogar das Gegenteil der Fall ist: Die Chancen, nicht mehr auf Arbeitslosengeld II angewiesen zu sein, lagen bei Ein-Euro-Jobbern nach zwei Jahren "etwa zwei bis drei Prozentpunkte niedriger" als bei Arbeitslosen, die keinen Ein-Euro-Job annehmen mussten.

Geändert hat sich seitdem offenbar wenig: Die Ein-Euro-Jobber werden weiterhin einfach als billige Arbeitskräfte ausgebeutet, während dabei sogar reale Jobs vernichtet werden.

Dieses Thema im Programm:

Das Erste | Panorama | 17.04.2008 | 21:45 Uhr

Panorama 60 Jahre: Ein Mann steht hinter einer Kamera, dazu der Schriftzug "Panorama" © NDR/ARD Foto: Screenshot

Das Panorama-Archiv

Alle Panorama-Beiträge seit 1961: Stöbern im Archiv nach Jahreszahlen oder mit der Suchfunktion. mehr

Kalender © Fotolia.com Foto: Barmaliejus

Panorama-Geschichte

Als erstes politisches Fernsehmagazin ging Panorama am 4. Juni 1961 auf Sendung. Die Geschichte von Panorama ist auch eine Geschichte der Bundesrepublik Deutschland. mehr