Bundesrechnungshof prangert Ein-Euro-Jobs an
Die so genannten Ein-Euro-Jobs helfen den meisten Langzeitarbeitslosen nicht, eine feste Arbeit zu bekommen. Dies hat jetzt der Bundesrechnungshof bestätigt. Kommunen, Wohlfahrtsverbände und Unternehmen benutzen die Ein-Euro-Jobber, um ungeförderte Tätigkeiten im ersten Arbeitsmarkt zu ersetzen und so ihre Personalkosten zu reduzieren. Noch dramatischer: Mehr als der Hälfte der Fälle dürfte eigentlich gar nicht gefördert werden, weil sie keine zusätzliche Tätigkeit im Interesse der Allgemeinheit waren oder in Konkurrenz zu ungeförderten Unternehmen standen.
Panorama hatte bereits im April 2008 darüber berichtet, dass den meisten Arbeitslosen mit Ein-Euro-Jobs kaum geholfen ist. Sogar das wissenschaftliche Institut der Bundesagentur für Arbeit (IAB) selbst hatte bereits damals festgestellt, dass sogar das Gegenteil der Fall ist: Die Chancen, nicht mehr auf Arbeitslosengeld II angewiesen zu sein, lagen bei Ein-Euro-Jobbern nach zwei Jahren "etwa zwei bis drei Prozentpunkte niedriger" als bei Arbeitslosen, die keinen Ein-Euro-Job annehmen mussten.
Geändert hat sich seitdem offenbar wenig: Die Ein-Euro-Jobber werden weiterhin einfach als billige Arbeitskräfte ausgebeutet, während dabei sogar reale Jobs vernichtet werden.