Boni-Bänker: 22 Millionen trotz Staatshilfe
Obwohl die Commerzbank vom Staat noch immer mit stillen Einlagen in Höhe von 16,2 Milliarden Euro gestützt wird, zahlte sie 2010 Bonuszahlungen in Millionenhöhe an ihre führenden Mitarbeiter. Laut der "Rheinischen Post" wurden 2010 stattliche Boni von mehr als 22 Millionen Euro ausgezahlt, an insgesamt 150 Banker. Einige Mitarbeiter der Investmentsparte hätten dadurch mehr als die 500.000 Euro Jahreseinkommen erzielt, die Vorstandsmitglieder von staatlich gestützten Geldinstituten maximal verdienen dürfen.
"Keine Boni, keine Dividende"
Zwar hatten Politiker aller Parteien während der Bankenkrise 2008 mit markigen Sprüchen zugesichert, dass deutsche Bankhäuser nur dann in den Genuss milliardenschwerer Staatsgarantien kommen sollten, wenn sie auf Bonuszahlungen verzichteten: "Keine Boni, keine Dividendenausschüttungen", versprach zum Beispiel der damalige SPD-Finanzminister Peer Steinbrück im Oktober 2008. Der Haken war aber - wie Panorama bereits berichtete - dass diese Beschränkung nur für Vorstandsmitglieder galt, nicht aber für reguläre Mitarbeiter, obwohl die zum Teil viel mehr verdienen. Diese Einschränkung wurde zwar nach dem Panorama-Beitrag beseitigt: Jetzt gibt es auch eine Begrenzung für Mitarbeiter. Allerdings nicht rückwirkend - die Commerzbanker dürfen also noch nach der alten Regelung kassieren.
Nach der Hypo Real Estate war die Commerzbank 2008 die zweite Bank, die in der Finanzkrise staatliche Hilfen in Anspruch nehmen musste. Der Bund beteiligte sich mit einer "stillen" Milliardeneinlage, zudem wurde damals die Option einer Garantie für Schuldverschreibungen von über 15 Milliarden Euro zugesichert. Die Auflagen zur Gehaltsobergrenze und Dividendenzahlung habe man "mit der Annahme der Kapitalhilfe natürlich vorbehaltlos akzeptiert", sagte ein Sprecher der Bank damals.