Anklage gegen Bradley Manning erweitert
Das US-Militär hat die Anklageschrift gegen den mutmaßlichen WikiLeaks-Informanten Bradley Manning erweitert. Für den Tatvorwurf der "Unterstützung des Feindes" könnte Manning sogar mit dem Tode bestraft werden. Die Militär-Staatsanwaltschaft kündigte allerdings bereits an, keine Todesstrafe, sondern lebenslange Haft für den Soldaten zu fordern. Die Anklage gegen Manning wurde um insgesamt 22 Anklagepunkte erweitert, darunter die Vorwürfe des Diebsstahls staatlicher Unterlagen und der Weitergabe von Verteidigungsinformationen.
Manning soll Hubschrauber-Video weitergegeben haben
Panorama hatte bereits im Februar darüber berichtet, dass der ehemalige US-Soldat Bradley Manning beschuldigt wird, ein erschütterndes Video aus der Bordkamera eines US-Kampfhubschraubers der Enthüllungsplattform Wikileaks zugespielt zu haben. Das US-Militär hatte jahrelang die Herausgabe dieses Videos verweigert. Zu sehen sind jagdähnliche Szenen wie bei einem Videospiel, doch es handelt sich um echte Menschen. Zwölf Menschen sterben im Juli 2007 bei diesem Einsatz der US-Soldaten im Irak. Bradley Manning sitzt mittlerweile seit sieben Monaten in Einzelhaft. Die Haftbedingungen beschreibt Amnesty International als unmenschlich.