Absturz - Die Akte Christian Wulff
Der Fall Wulff ist einzigartig: ein rasanter Aufstieg bis ins höchste Staatsamt, dann der brutale Absturz - persönlich wie politisch. Zum ersten Mal in der Geschichte der Bundesrepublik steht ein ehemaliger Bundespräsident vor Gericht.
Der Fall Wulff aus Sicht von Verfolgern und den Verteidigern
Wie konnte es zu diesem dramatischen Absturz kommen? Welchen Anteil hat Christian Wulff an der Zuspitzung der Ereignisse? Stürzte er über eigene Fehler oder wurde er Opfer einer öffentlichen Hetzjagd? Die Dokumentation "Absturz - Die Akte Christian Wulff" beschreibt den Fall Wulff aus Sicht derer, die eine zentrale Rolle in der Affäre gespielt haben, den Verfolgern und den Verteidigern Wulffs. Sie berichten über Schlüsselmomente, persönliche Erlebnisse und ihre Perspektive auf die dramatischen Ereignisse.
Gestern Freund, heute Feind: Die Rolle der BILD-Zeitung
Die BILD-Zeitung, die Christian und Bettina Wulff jahrelang mit Glamour geadelt hatte, hat die Affäre mit ihren Enthüllungen losgetreten und den Bundespräsidenten zunehmend in die Enge getrieben. Für den verantwortlichen BILD-Reporter Martin Heidemanns hat sich das Bild von Wulff durch seine Recherchen rasch verändert. "Ich bin Beamtensohn. Mein Vater war Verwaltungsdirektor und wusste, welche Einladung man annehmen darf und welche nicht", so Heidemanns.
Keine Unterstützung durch die Parteifreunde
Unternehmer Dirk Roßmann, der sich während der Affäre als einer der wenigen öffentlich vor den Bundespräsidenten stellte und die Medien kritisierte, beschreibt die persönlichen Verletzungen, die Christian Wulff erfahren habe. Besonders geschmerzt habe Wulff die fehlende Unterstützung durch Parteifreunde. "Die breite Mehrheit der CDU-Politiker", so Roßmann "ist ein Stück zurückgetreten und hat erst einmal das Ganze beobachtet. Christian Wulff hat sehr darunter gelitten."
Die Rolle der Staatsanwaltschaft
Eine entscheidende Rolle in der Affäre kam der Staatsanwaltschaft zu, weil sie entscheiden musste, ob das historisch einmalige Ermittlungsverfahren eingeleitet wird oder nicht. Generalstaatsanwalt Frank Lüttig verteidigt sein Vorgehen, räumt aber auch den Schaden ein, der Wulff dadurch persönlich entstanden ist. Ganz egal, wie das Verfahren ausgehe, "das sei nicht wieder gutzumachen". Trotzdem habe die Staatsanwaltschaft nicht anders handeln können.