Ergebnis: Wie viel Stickstoffdioxid atmen wir?
Mithilfe der Nutzerinnen und Nutzer hat der NDR im November 2018 im gesamten Sendegebiet die Stickstoffdioxid-Werte in der Luft gemessen. Nun liegen die Ergebnisse vor: in unserer interaktiven Karte für den ganzen Norden.
Stickstoffdioxid-Messung vor der eigenen Tür
Die Luftmessröhrchen hingen nicht nur an den gut 80 offiziellen Messstationen, sondern dort, wo die Teilnehmerinnen und Teilnehmer gezielt messen wollten: vor ihrer Haustür, auf dem Schulweg oder an der Durchgangsstraße ihres Dorfes. Den niedrigsten Wert hat ein Zuschauer im schleswig-holsteinischen Tönning gemessen. Den höchsten stellte ein Teilnehmer in Hamburg an den Landungsbrücken fest.
Niedersachsen | Schleswig-Holstein | Mecklenburg-Vorpommern | Hamburg | Bremen |
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38 µg/m3 Schloßwender Str. / Königsworter Platz 30159 Hannover | 34 µg/m3 Moislinger Berg / Stecknitzstr. 23560 Lübeck | 26 µg/m3 Wittenburger Str. 19053 Schwerin | 149 µg/m3 Landungsbrücken Brücke 2 20359 Hamburg | 39 µg/m3 Buntentorsteinweg 28201 Bremen |
36 µg/m3 Erich-Maria-Remarque-Ring/Hasemauer 49074 Osnabrück | 34 µg/m3 Kreuzung Stresemannplatz/ Sophienblatt 24103 Kiel | 21 µg/m3 Warnowufer Ecke Friedrichstr. 18057 Rostock | 92 µg/m3 Landungsbrücken Brücke 1 20359 Hamburg | 36 µg/m3 Stapelfeldstraße/ Liegnitzstraße 28237 Bremen |
36 µg/m3 Martinistraße 49078 Osnabrück | 34 µg/m3 Friedrich-Ebert-Straße 25421 Pinneberg | 20 µg/m3 Richard-Wagner-Str. 18055 Rostock | 56 µg/m3 Bürgerweide/Wallstraße 20535 Hamburg | 34 µg/m3 Langenmarckstr. 28199 Bremen |
Die wichtigsten Ergebnisse
Aufatmen können die Menschen in vielen Regionen Mecklenburg-Vorpommerns. Denn hier waren die Stickstoffdioxid-Werte im Schnitt am niedrigsten. Den niedrigsten Wert der gesamten Messaktion hat ein Zuschauer in Tönning in Schleswig-Holstein gemessen. Mit nur zwei Mikrogramm pro Kubikmeter lag der Wert hier weit entfernt von dem EU-Grenzwert von 40 µg/m3. Der Zuschauer hat an einer kleinen Straße in der Nähe des Eider-Sperrwerks gemessen.
Hohe Messwerte in den großen Städten
Niedrige Werte (zwischen 0-20 µg/m3) sind vor allem in den ländlichen Gebieten in Niedersachsen, Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein zu finden. Erhöhte Werte (20-30 µg/m3) wurden auf dem Land fast ausschließlich an Bundesstraßen und Durchgangsstraßen gemessen. Hohe Werte (>30 µg/m3) ergaben die Messungen in den Städten Osnabrück, Hannover, Bremen, Lübeck, Kiel, im Raum Hamburg und in der Nähe von Autobahnen. In Hamburg gab es etliche Grenzwertüberschreitungen (>40 µg/m3).
In Hamburg höchste Belastung mit Stickstoffdioxid
An den Hamburger Landungsbrücken ist die Luft besonders stark mit Stickstoffdioxid belastet. Hier wurden 149 µg/m3 gemessen, mehr als dreimal so viel wie die EU erlaubt. Verantwortlich ist dafür vermutlich der rege Schiffsverkehr im Hamburger Hafen. Die Stadt Hamburg will deshalb auf verschiedenen Wegen die Emissionen im Hafen reduzieren.
NDR Messaktion behördlichen Daten ähnlich
Die Ergebnisse der Messaktion ergeben insgesamt ein ähnliches Bild wie die der offiziellen Messstationen des Umweltbundesamtes und der zuständigen Landesämter. Dabei fällt auf, dass die NO2-Werte im November 2018 in vielen Regionen und an vielen Messstationen niedriger waren als die Jahresmittelwerte. Dies kann vor allem mit den Wetterbedingungen im November zu tun haben: Wind, Niederschlag und hohe Luftfeuchtigkeit senken die Abgaskonzentration in der Luft.