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Dorset - Englands magische Küste

Samstag, 22. Juli 2023, 13:15 bis 14:00 Uhr

Mildes Meeresklima, endlose Sandstrände und die atemberaubenden Klippen der Jurassic Coast: Das alles prägt die Grafschaft Dorset im Südwesten Englands.

Kulinarische Besonderheiten Großbritanniens

John Wright ist ganz wild auf "Wildfood"-Köstlichkeiten. Die Küste, sein Selbstbedienungsladen dafür, liegt direkt vor seiner Haustür, im Westen von Dorset. John sammelt wilden Brokkoli auf Chesil Beach und lockt mit Salz lange Muscheln aus ihren Löchern. Vor den Klippen sucht er nach der schmackhaften Meerrübe. Zum Nachtisch gibt es ein Panna cotta aus exotischen Algen.

Geschwungene Buchten, lange Sandstrände und mildes Meeresklima: Die magische Küste von Dorset. © NDR/André Lex
Geschwungene Buchten, lange Sandstrände und mildes Meeresklima: Die magische Küste von Dorset.

Direkt hinter dem Chesil Beach ist eine Lagune Zufluchtsort für die berühmten Schwäne von Abbotsbury. In dem Kloster, das hier einmal stand, wurde gelegentlich auch schon einmal Schwanenbraten serviert. Heute werden 600 Vögel in der Swannery gepflegt und gefüttert. Chefhüter Dave Wheeler sucht jeden Morgen nach frisch geschlüpften Küken. Diese müssen markiert werden, damit die Zuordnung zur richtigen Schwanenfamilie gelingt.

Wer auf der kleinen Halbinsel Sandbanks ein Haus hat, ist reich. Von hier aus legt alle halbe Stunde die Fähre zum gegenüberliegenden Strand ab. Sie wird an einer Stahlkette geführt, weil die Strömung an dieser Stelle besonders stark ist. Gerade deshalb zieht es Patrick Wild zum Schwimmen hierher: in einer natürlichen "Gegenstromanlage". Regelmäßig legt sich der furchtlose Schwimmer mit den Anwohnern und den Betreibern der Fähre an. Sie befürchten, dass er irgendwann noch in die Kette gerät.

Größtes Seepferdchen-Vorkommen Großbritanniens

Das Wasser der Studland Bay ist zwar ein wenig trüb, aber die tauchenden Mitglieder des Seahorse Trusts, der Seepferdchen-Schutzgemeinschaft, stört das nicht. Wohl an keinem anderen Ort in Großbritannien kommen Seepferdchen so zahlreich vor wie hier im Seegrasfeld der flachen Bucht. Um die Geheimnisse des sagenumwobenen Wasserwesens zu erforschen, werden die Tiere regelmäßig beobachtet und vermessen. Emily Madge arbeitet in der Brutstation des Aquariums von Weymouth als Seepferdchen-Hebamme und -Züchterin. Sie verschickt die Tierchen an Aquarien auf der ganzen Welt, damit die wilden Artgenossen in Ruhe gelassen werden.

Wer im malerischen Weymouth an den Strand möchte, muss den langen Weg über die Brücke nehmen oder bucht eine Fahrt mit der Harbour-Ferry für ein Pfund Sterling pro Person. Es ist keine Fähre im üblichen Sinn, vielmehr handelt es sich um einen Ruderboot-Shuttle. Für die Passagiere legen sich entweder Bob oder Bob in die Riemen. Die beiden alten Seebären bessern sich mit den Überfahrten ihre Rente auf und halten sich dadurch fit. Ihre Fahrgäste erfreuen sich am Seemannsgarn, mit dem die beiden sich überbieten. Denn bei aller Freundschaft sind die beiden Bobs auch Konkurrenten.

Ein Strandurlaub ohne den Ritt auf einem Esel ist für ein englisches Kind undenkbar. Melanie Rush hält die Zügel von elf Esel-Damen fest in der Hand. Für drei Pfund geht es den Strand entlang. Damit die Esel die ganze Saison durchhalten, geht Melanie mit ihnen regelmäßig zur Physiotherapie. Diesmal müssen die störrischen Vierbeiner am Rand des Drachenflug-Festivals ihre Runden drehen. Das kann gefährlich werden - bei abstürzenden Drachen.

Autor/in
Jan Hinrik Drevs
Redaktion
Ralf Quibeldey
Produktionsleiter/in
Eva-Maria Wittke

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Meer und Küste