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Waterwoman - Tahiti - Paradiesisches Wasser in Polynesien

Donnerstag, 22. Februar 2024, 20:15 bis 21:00 Uhr
Sonntag, 25. Februar 2024, 13:45 bis 14:30 Uhr

In der NDR Reihe "Waterwoman" erlebt die erfolgreichste deutsche Freitaucherin Anna von Boetticher die Faszination des Elements Wasser an einigen der spektakulärsten Orten der Erde. Sie begeistert sich für Wasser in allen Formen, von tief trüb bis glasklar, ob Süß-, ob Meereswasser, von tropisch warm bis eisbedeckt. Wasser bestimmt Annas Leben, seit sie als Kind bei einem Segelurlaub das verschüttete Besteck vom Meeresboden sammelte und merkte, dass sie länger tauchen kann als die meisten anderen Menschen. Ihre unbändige Neugier treibt sie immer weiter an, auch an den ungewöhnlichsten und abgelegensten Orten nach Abenteuern zu suchen. Und die sie immer findet, gemäß ihres Lebensmottos: Es ist nie nichts da.

Für ein Naturspektakel über Tahiti nach Moorea und Fakarava

In Französisch-Polynesien will Anna von Boetticher Zeugin eines weltweit einzigartigen Naturspektakels werden. Dafür reist sie auf die Hauptinsel Tahiti und von dort aus weiter auf die von Urwald überzogene Felseninsel Moorea und das abgelegene Atoll Fakarava.

Haie auf der Jagd nach Zackenbarschen

Anna von Boetticher kommt den Zackenbarschen extrem nah. © NDR/Henning Rütten
Anna von Boetticher kommt den Zackenbarschen extrem nah.

Auf Fakarava will sie unter Wasser miterleben, wie sich die Grouper, die Zackenbarsche, zu ihrem alljährlichen Fortpflanzungsritual versammeln. Nur bei Vollmond im Juli kommen rund 20.000 Zackenbarsche in einem Kanal an der Südspitze von Fakarava zum Laichen zusammen, ein Naturphänomen, das es in diesem Ausmaß nur hier gibt. Und das ist der Grund für einen weiteren Unterwasser-Superlativ. Denn eine solche Ansammlung von Fischen zieht natürlich auch Jäger an. Die rund 700 Riffhaie, die rund um Fakarava leben, versammeln sich ebenfalls und bilden die sogenannte Wall of Sharks, die Wand aus Haien, um gemeinsam möglichst viele Zackenbarsche erwischen zu können.

Die Strömung ist ein Problem beim Tauchgang

Anna von Boetticher beim Laichtreffen der Zackenbarsche mit Riffhaien auf Fakarava. © NDR/Henning Rütten
Anna von Boetticher beim Laichtreffen der Zackenbarsche mit Riffhaien auf Fakarava.

Die Fische versammeln sich hier, weil an dieser Stelle, dem Südpass des Südseeatolls, eine gewaltige Strömung herrscht. Diese verteilt die Eier der Fische weit in den Ozean. Für Anna ist die Strömung allerdings ein immenses Problem. Denn auf ihrem Weg hinunter in ungefähr 20 Meter Tiefe, wo die Grouper stehen, bietet sie der Strömung mit ihren langen Flossen volle Angriffsfläche und wird immer wieder abgetrieben. Rund 20 Mal taucht sie ab, um die Stelle zu erreichen. Bis zur völligen körperlichen Verausgabung.

Korallen-Aufforstung schwieriger als gedacht

Anna von Boetticher taucht in einem Korallenriff auf Moorea. © NDR/Henning Rütten
Anna von Boetticher taucht in einem Korallenriff auf Moorea.

Auf Moorea trifft Anna die richtige Ansprechpartnerin für eine Frage, die sie schon lange umtreibt: Wie geht es den Korallen weltweit und was ist dran an den vielen Aufforstungsprogrammen, die derzeit überall beworben werden. Die Expertin Laetitia Hédouin forscht im Criobe Institut, wo schon seit 1971 Wissen über Korallen gesammelt wird. Sie nimmt Anna mit in die Tiefe. Dort wird sie Zeugin, dass nicht nur die Erderwärmung, sondern auch ein gruseliges Tier eine Bedrohung für die Korallen ist. Und zu den populären Aufforstungsfarmen trifft die Forscherin Hédouin ein ernüchterndes Urteil: Die Neuanpflanzung ist ein viel komplexerer Vorgang, als die vielen Tauchstationen und Hotels, wo man Korallen pflanzen oder adoptieren kann, suggerieren. Ein Großteil der dort gepflanzten Korallen sei nach wenigen Jahren tot.

Anna von Boetticher hat in ihrer Karriere 34 deutsche Rekorde im Freitauchen aufgestellt. Ihre längste Verweildauer unter Wasser betrug sechs Minuten und zwölf Sekunden, sie hat ohne technische Hilfsmittel eine Tiefe von 81 Metern erreicht.

Autor/in
Henning Rütten
Regie
Henning Rütten
Redaktion
Marc Brasse
Produktionsleiter/in
Tim Carlberg
Kamera
Henning Rütten