Länder - Menschen - Abenteuer
Donnerstag, 13. Juni 2024, 21:00 bis
21:45 Uhr
An der Spitze Südamerikas liegt eine Landschaft der Extreme: Patagonien. Die Eismassen gehören zu den gewaltigsten der Erde. Aber auch Steppe, Regenwald, Vulkane und hochalpine Gipfel wie die berühmten Torres del Paine prägen diese einzigartige Landschaft, eine der faszinierendsten und zugleich härtesten Regionen der Erde. Die wenigen Menschen hier leben von und mit der Natur. Einige von ihnen werden in diesem Film begleitet.
Auf der Suche nach dem Puma
Arcilio Sepulveda macht sich im Auftrag der Rewilding-Chile-Stiftung auf die Suche nach dem Puma, der großen Wildkatze Südamerikas. Er weiß, wie man die scheuen Tiere aufspürt, denn als Schaffarmer hat er sie lange Zeit gejagt. Doch heutzutage werden immer größere Flächen Patagoniens unter Schutz gestellt und die Weideflächen begrenzt. Arcilio hilft bei der Erfassung von Bestand, Revieren und Wanderrouten der bedrohten Pumas, was auch den leidgeprüften Schäfern zugutekommt.
Mode als Hommage an die Indigenen
Die Wolle der patagonischen Schafe nutzt Paulina Escobar, Modemacherin und Fotomodell. Sie verarbeitet sie zu handgefertigten regionalen Produkten. Die Muster ihrer Mode folgen alten Vorbildern. Paulina findet sie überall dort, wo die indigene Urbevölkerung Spuren hinterlassen hat. Die Aonikenk lebten in Patagonien, bis die europäischstämmigen Siedler todbringende Krankheiten mitbrachten. Auf alten Fotos und noch viel älteren Wandmalereien lebt die Kultur der Aonikenk fort. Und in Paulinas Mode, die sie als Hommage an die Indigenen versteht.
Der geheimnisvolle patagonische Drache
Isai Madriz ist einem besonders geheimnisvollen Lebewesen auf der Spur, das in dieser ohnehin extremen Landschaft ein extremes Habitat bevorzugt: der patagonische Drache, ein Insekt, bevölkert das Inlandeis und findet sich oft im Gestein unter tosenden Gletscherwasserfällen. Ein Ökosystem, das bisher kaum erforscht wurde. Isai riskiert sein Leben bei waghalsigen Klettertouren auf Drachenfang.
Populationsrückgang bei den Magellanpinguinen
In der legendären Magellanstraße im Süden Patagoniens, die Pazifik und Atlantik verbindet, kümmert sich auf der Isla Magdalena die Biologin Claudia Godoy um eine Kolonie Magellanpinguine. Täglich überprüft sie die Höhlennester der Tiere und beobachtet ständig, ob der Nachwuchs überlebensfähig ist. Die Populationsgröße ist innerhalb der letzten Jahre drastisch zurückgegangen. Ob das eine Folge des Klimawandels ist, ist eine der Fragen, der die Forscherin nachgeht.
Gigantisches Naturschutzprojekt
Nicht nur die ebenso extreme wie grandiose Natur Patagoniens ist weltweit einzigartig. Auch das Projekt, mit dem sie geschützt und bewahrt werden soll, ist es. Entlang der Ruta de los Parques wurden 17 Nationalparks im südlichen Chile miteinander verbunden. Die Initiative zu diesem gigantischen Naturschutzprojekt geht auf die Modeunternehmer Douglas und Kris Tompkins zurück, die ihr Vermögen in den Ankauf ganzer Regionen steckten, die sie dann dem Staat Chile vermacht haben. Mit der Auflage, auch von staatlicher Seite in großem Stil Flächen einzubringen und streng zu schützen. So entstand eine Reihe einzigartiger Nationalparks, verbunden durch eine 2.800 Kilometer lange Panoramastraße.
- Autor/in
- Susanne Rostosky
- Regie
- Lars Pfeiffer
- Kamera
- Lars Pfeiffer
- Schnitt
- Aaron Beitz
- Sprecher/in
- Tom Solo
- Musik
- Arne Wiegand
- Redaktion
- Gita Datta
- Ralf Quibeldey
- Produktionsleiter/in
- Tim Carlberg