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Menschen am Rande der Welt - Spitzbergen

Donnerstag, 26. Dezember 2024, 12:30 bis 13:15 Uhr

Von Spitzbergen aus ist aus ist es nicht mehr weit zum Nordpol. Hier wohnen nur Menschen, die ihre Heimat im hohen Norden lieben. Aber es sind wenige. Dafür stellen die Eisbären mit etwa 3.000 Exemplaren eine knappe Mehrheit der "Bewohner". Die Durchschnittstemperatur liegt bei minus fünf Grad. In den Fjorden schwimmen Robben, Walrosse und Wale, darüber erheben sich hohe und spitze Berge. Ein kaltes Paradies, aber nicht unbedingt ein Ort zum Bleiben.

Eine schneebedeckte und hügelige Landschaft. © NDR/Matthias Jung Foto: Matthias Jung
Landschaft in Spitzbergen.

Aber es gibt ein paar Hartgesottene, die hier nicht mehr wegwollen: der Kletterer Tommy mit seinen Schlittenhunden, die er im Sommer vor seinen Geländewagen spannt. Elke, die alles über Lawinen weiß und bei minus 30 Grad mit dem Spaten metertiefe Gruben aushebt, um herauszufinden, wann der Hang an der Bergstraße ins Rutschen kommt. Die Meeresbiologin Silje, die sehr gut schießen kann, es aber nicht mag. Und der Geologe Malte, von dem man lernen kann, bei Schneemobilfahrten das Gewehr immer griffbereit zu haben.

Frühlingsanfang bei minus 18 Grad

Spitzbergen war bis 1971 eine Männerbastion aus Minenarbeitern. Heute gibt es drei Kindergärten, in denen die Kinder einen Frühlingsanfang bei minus 18 Grad normal finden. Wenn die Gruppe der Vierjährigen zum Langlaufen zieht, haben die Kindergärtner ein Gewehr dabei, um im Notfall Eisbären vertreiben zu können.

Tilmann Bünz und sein Team wandern im Sommer durch den ältesten Wald der Welt, machen Station auf einem eingefrorenen Segelschiff im Packeis und steigen der Sonne entgegen, als die sich nach monatelanger polarer Nacht wieder sehen lässt. Am Ende wissen sie, dass auch sie wiederkommen werden.

International dank Spitzbergen-Vertrag

Svalbard ("Kühle Küste") ist der offizielle Name für die im Deutschen als Spitzbergen bekannte Inselgruppe auf ungefähr halbem Weg zwischen dem norwegischen Festland und dem Nordpol. Nach dem Spitzbergen-Vertrag von 1920 übt Norwegen die alleinige staatliche Souveränität über den Archipel aus. Allerdings haben Bürger aller 40 Unterzeichnerstaaten das Recht, hier zu leben, zu arbeiten und unternehmerisch tätig zu werden. Einnahmen aus Besteuerung dürfen nur auf Svalbard verbleiben, weshalb die Steuersätze im Vergleich zum Festland sehr niedrig sind. Auf der Hauptinsel Spitzbergen liegen die norwegischen Siedlungen Longyearbyen und Ny-Ålesund mit 2.700 Einwohnern (Stand Juli 2015). 22 Prozent der Bevölkerung kommen nicht aus Norwegen, insgesamt leben 44 Nationen hier. Russland nutzt die Insel wie Norwegen für den Bergbau: Die russische Bergarbeitersiedlung Barentsburg hat 477 Einwohner.

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Autor/in
Tilmann Bünz
Regie
Tilmann Bünz
Produktionsleiter/in
Bettina Wieselhuber
Redaktion
Claudia Cellarius
Michael Krey
Ralf Quibeldey