Länder - Menschen - Abenteuer

Kasachstan. Sterne, Steppe, Stutenmilch

Donnerstag, 28. März 2024, 21:00 bis 21:45 Uhr

Kasachstan ist fast so groß wie Westeuropa. Das riesige Land erstreckt sich von der Wolga-Ebene bis zum Altai-Gebirge, vom Ural bis nach China. Landschaftlich wie kulturell ist diese ehemalige Sowjetrepublik in Zentralasien eine Region der Extreme zwischen uralter Nomadentradition und Weltraumbahnhof.

Von Baikonur ins Weltall

Das Sternenstädtchen Baikonur ist eine russische Enklave mitten in Kasachstan. © NDR/Tellux-Film Dresden/Till Lehmann
Das Sternenstädtchen Baikonur ist eine russische Enklave mitten in Kasachstan.

Dem Filmteam gelingt ein Blick in das streng abgeriegelte "Sternenstädtchen" Baikonur. 1955 als geheimes Testgelände gegründet, war Baikonur der Startplatz für die sowjetische Weltraummission. Noch immer starten hier 20 Raketen pro Jahr ins All. Dorthin zu reisen, das wünscht sich auch die 17-jährige Anna Novikova. Sie geht auf die Internationale Kosmonautenschule. Wer zu dem streng bewachten Raketenstartgelände will, muss in den sogenannten Motovoz-Pendlerzug steigen. Anar Sydykova ist eine von sechs Schaffnerinnen, die fürs Sperrgebiet eine Sondergenehmigung haben.

Gesunde Stutenmilch

"Kasach" bedeutet so viel wie "Steppenreiter". © NDR/Tellux-Film Dresden/Till Lehmann
"Kasach" bedeutet so viel wie "Steppenreiter".

Aus Kasachstan gar nicht wegzudenken sind die Kasachischen Pferde. Rund 1,7 Millionen davon leben in den weiten Steppen. Azat Kurmanbajev besitzt 250 dieser Tiere. Er ist Stutenmilchproduzent und liefert damit ein wichtiges Grundnahrungsmittel. Stutenmilch gilt auch als natürliches Antibiotikum.

Die Renaturierung des Aralsees

Die Fischer vom Aralsee fassen wieder Mut. Der Wasserspiegel steigt, seitdem ein Damm gebaut wurde und der Fisch kehrt zurück. © NDR/Tellux-Film Dresden/Till Lehmann
Die Fischer vom Aralsee fassen wieder Mut. Der Wasserspiegel steigt, seitdem ein Damm gebaut wurde und der Fisch kehrt zurück.

Im Westen Kasachstans liegt der Aralsee, Schauplatz einer der weltweit größten Umweltkatastrophen, gemacht von Menschenhand. Seit etwa 1960 trocknete der See zunehmend aus, weil seine Zuflüsse für die Bewässerung von Baumwollfeldern umgeleitet wurden. Nun aber sorgt der Kokaral-Staudamm dafür, dass der Wasserspiegel wieder steigt. So können die Fischer mit ihren Booten wieder rausfahren.

Im Osten wiederum bringt der Steppenwind eine riesige Düne zum "Singen". Diese Töne will Zhanar Doskalieva einfangen, denn sie ist Geräuschemacherin bei Kasachfilm. So weit das Land, so nah kommt dieser Film den Menschen und ihrem Alltag im neuntgrößten Staat der Erde. Auch wenn rein geografisch sogar fünf Prozent zu Europa gehören, ist er doch so ganz anders, exotisch, extrem und erhaben.

Autor/in
Till Lehmann
Kamera
Ralf Biehler
Schnitt
Robert Handrick
Grafik
Johannes Westphal
Sprecher/in
Michael Lott
Redaktion
Ralf Quibeldey
Monika Schäfer
Produktionsleiter/in
Tim Carlberg
Das Logo von #NDRfragt auf blauem Hintergrund. © NDR

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