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Island im Winter – Raue Küsten und ewiges Eis

Donnerstag, 11. Januar 2024, 21:00 bis 21:45 Uhr

Island im Winter bietet atemberaubende Naturschauspiele: Die einsamen Ostfjorde glitzern unter wolkenlosem Himmel, riesige Eisberge schwimmen im Gletschersee Jökulsárlón.

Outdoorcamp auf dem südlichsten Zipfel

Lavafels-Formation im Meer an der Ostküste © NDR/Felix Korfmann
Lavafels-Formation im Meer an der Ostküste

Und vom Reynisfjall, dem majestätischen Hausberg von Vík í Mýrdal, schauen Þráinn Sigurðsson und Samúel Alexandersson versonnen ins Tal. Ihre Hütte hier auf dem südlichsten Zipfel Islands soll bald eine ganz besondere Herberge werden. Ein Outdoorcamp für Wagemutige. Damit jeder versteht, was die beiden meinen, stürzen sie sich kurzerhand in die Tiefe: mit dem Gleitschirm hinunter in ein Land, das klein ist und doch so viel zu bieten hat.

In der dieser Reisedokumentation marschiert das Filmteam auf jahrtausendealtem Eis, sieht fauchende Geysire, zauberhafte Nordlichter, spürt schließlich die gewaltige Kraft des speienden Vulkans Fagradalsfjall und lernt dabei die liebenswerten und originellen Einwohner dieses kleinen Fleckchens Erde kennen.

Mit den Launen der Natur leben

Eine Ausfahrt mit Schlittenhunden im Norden bei Myvatn. © NDR/Felix Korfmann
Eine Ausfahrt mit Schlittenhunden im Norden bei Myvatn.

Die Autoren Babette Hnup und Maik Gizinski reisen in diesem Film mit dem Linienbus auf der berühmten Ringstraße von der sagenumwobenen Region Myvatn durch Islands Osten und Süden bis in die Hauptstadt Reykjavík. Sie entdecken dabei jede Menge Orte, die einen staunen und träumen lassen. Denn vor allem in der kalten Jahreszeit ist Island ein wahrer Abenteuerspielplatz. Zugleich aber müssen die Menschen, die hier leben, mit den Launen der Natur umgehen lernen. Jeden Winter aufs Neue.

Ragnar Baldvinsson verbringt jede freie Minute draußen. Am liebsten geht er Schneeschuhwandern, einmal rund um den magischen Myvatn See. An diesem Tag hilft er seiner Nachbarin beim Training mit Schlittenhunden. Der Nachwuchs muss ausgebildet werden. Gemeinsam mit den Huskys ziehen sie ihre Kreise in der weißen Wunderwelt.

Zurück in die Wildnis

Denni Karlsson mit seinen Töchtern. Er betreibt das Wilderness Center im Osten Islands © NDR/Felix Korfmann
Denni Karlsson mit seinen Töchtern. Er betreibt das Wilderness Center im Osten Islands.

Im entlegenen Osten lebt Denni Karlsson, fast am Ende der Welt. Sein Wilderness Center macht seinem Namen alle Ehre. Früher war er Werbefilmer, hat in London, Hamburg, Reykjavík gearbeitet. Dann entschied er, dorthin zu gehen, wo seine Sippe herkommt. Zurück in die Wildnis. "Die Natur gibt mir Kraft und Inspiration. Es ist eigentlich mein Yoga. So kann ich mich entspannen, beim Spazieren gehen oder beim Reiten." In das entlegene Tal fährt kein Bus mehr. Die Töchter von Denni Karlsson müssen mit der alten Seilbahn über eine tiefe Schlucht, wenn sie zu Besuch kommen.

Weiter geht es auf der Ringstraße 1 in den Süden der Insel, einer Region voller Naturwunder dicht unter dem nördlichen Polarkreis. Der Süden vereint alles, was eine Islandreise so faszinierend macht: weite Lavafelder, tiefe Schluchten, den faszinierenden Gletschersee Jökulsárlón und beeindruckende Eislandschaften.

Island taut auf

Heiße Quellen und Schwefelschwaden. © NDR/Felix Korfmann
Dafür ist Island berühmt: Heiße Quellen und Schwefelschwaden.

Die Isländer sind stolz auf ihre Natur, auf ihre Vulkane, ihre Geysire, ihre Wasserfälle und vor allem auf ihre Gletscher, die überall auf der Insel Spuren hinterlassen haben. Das Problem ist nur: Island taut auf. Auch und erst recht der Vatnajökull, der größte Gletscher Europas. In der Gletscherlagune Jökulsárlón schmelzen die Eisberge vor aller Augen dahin. Hier, sozusagen im "Bauch" eines einstmals gewaltigen Gletschers, kann man dabei zusehen, wie der Klimawandel das ewige Eis bedroht und ein ganzes Land verändert. Der Glaziologe Snævarr Guðmundsson fischt mit seinen Händen eine kleine Eisscholle aus dem glasklaren Wasser des Jökulsárlón. Möwen kreischen, während er den kleinen Brocken im gleißenden Sonnenlicht begutachtet: ungefähr 600 Jahre alt, als die Wikinger noch hier waren, meint er.

Bewegende Geschichten und gewaltige Naturaufnahmen

Auf der Reise von Myvatn rund um die Insel bis Reykjavík trifft das Filmteam isländische Originale, verrückte Typen und starke Frauen, die das kleine Land zu einem großen Abenteuer machen. Erst recht jetzt, da der Fagradalsfjall spuckt. Für diese Reisedokumentation waren das Team im März 2021 eines der ersten internationalen Kamerateams, das am feuerspeienden Vulkan vor einer monumentalen Kulisse gedreht hat. Die Dokumentation zeigt bewegende Geschichten und gewaltige Naturaufnahmen in einem Land voll glühender Lava und ewigem Eis: die magische Winterwelt Islands.

Autor/in
Maik Gizinski
Babette Hnup
Kamera
Felix Korfmann
Ton
Thomas Bieschke
Schnitt
Fabian Teichmann
Sprecher/in
Mark Bremer
Redaktion
Silvia Gutmann
Produktionsleiter/in
Jost Nolting

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