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Heimat Bulgarien - Die Träume der Rückkehrer

Donnerstag, 28. November 2024, 20:15 bis 21:00 Uhr

Die Sehnsucht nach ihrer Heimat lässt viele Bulgaren nicht los. Jung und gut ausgebildet sind sie einst in den Westen gegangen, doch nun kommen sie zurück und erobern sich Stück für Stück das Land, das sie einst verlassen hatten. Ein Land mit faszinierenden Bergwelten, wilden Schluchten, glitzernden Seen und einsamen Tälern. Ein fruchtbares Land, in dem fast alles gedeiht.

Die Hauptstadt Sofia hat auf Rückkehrer eine besondere Anziehung. © NDR/Bus
Die Hauptstadt Sofia hat auf Rückkehrer eine besondere Anziehung.

Der IT-Boom in der Hauptstadt Sofia hat diese Bewegung ausgelöst. Nun ist eine junge Mittelklasse entstanden, die in ihrer Heimat so leben will, wie sie es aus den westlichen Metropolen kennt. Sie haben nicht nur Hoffnungen und Erwartungen, sondern eine Menge Ideen im Gepäck, wie Bulgarien wieder mit pulsierendem Leben gefüllt werden kann.

Ein Café mit dem Besten aus beiden Welten

Alexander Deridschan und Emilia Videnova suchen auf Sofias Hausberg Cherni Vrah ein bisschen Abstand zu ihrem anstrengenden Alltag. © NDR/Bus
Alexander Deridschan und Emilia Videnova suchen auf Sofias Hausberg Cherni Vrah ein bisschen Abstand zu ihrem anstrengenden Alltag.

Alexander Deridschan und Emilia Vedinowa haben in München studiert. Aber die Sehnsucht nach aromatischem Gemüse und sonnengereiften Früchten, nach dem Geschmack und Geruch ihrer Kindheit, hat sie zurück nach Sofia gehen lassen. Zurück in ihrer Heimat vermissten sie das deutsche Brot. In ihrem Café HleBar verbinden sie das Beste aus beiden Welten. Und so ist der coole Laden, der so auch in Berlin oder Kopenhagen Erfolg haben könnte, zum Dreh- und Angelpunkt der Rückkehrerszene geworden.

Boris Delchev restauriert die wertvollsten historischen Villen weltweit. Die Fresken des Balkanbarocks an Plovdivs Wiedergeburtshäusern begeistern ihn. © NDR/Bus
Boris Delchev restauriert weltweit wertvolle historischen Villen .

Wenn der weltweit gefragte Restaurator Boris Delchev nach Jahren in Frankreich ein Croissant essen will, kommt er genauso vorbei wie Baubiologe Dobromir Mashev. Der möchte im Dorf Dolni Rakovets, 70 Kilometer von Sofia entfernt, ein Zentrum für biologisches Bauen errichten. Dafür muss er allerdings erstmal die halbverfallene ehemalige Schule wieder aufbauen.

Das alte Kohlerevier soll attraktiv werden

Galina Dekova hat sich gleich eine ganze Region vorgenommen. Ihr zukünftiger Arbeitsplatz liegt in Bulgariens Bergbauzentrum Pernik. Dort übernimmt sie das Museum und will den "Lost-Places-Charme" des alten Kohlereviers für junge Leute attraktiv machen.

Vladimir Georgiev schwört auf die besonderen Kräfte seines Knoblauchs. Denn die Erde, in der die Knolle wächst, wird von Mineralwasserquellen gespeist. © NDR/Bus
Vladimir Georgiev schwört auf die besonderen Kräfte seines Knoblauchs.

Alles, was den Bulgaren früher peinlich war, finden die Rückkehrer auf einmal cool. Selbst die Knoblauchketten, die einst auf jeder Veranda hingen. Vladimir Georgiev will die Balkanknolle wieder hip machen. Aber natürlich nur die besonders gesunde aus seinem Dorf. Denn dort wächst sie auf Mineralwasser, Und darauf schwört er. Bis jetzt wurden die Rückkehrer von den Daheimgebliebenen eher mitleidig belächelt. Doch langsam lassen sie sich auch von deren Elan und Tatkraft anstecken.

Autor/in
Anne Wigger
Redaktion
Norbert Lorentzen
Redaktionsleiter/in
Ralf Quibeldey
Produktionsleiter/in
Tim Carlberg

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