Länder - Menschen - Abenteuer
Donnerstag, 10. April 2025, 20:15 bis
21:00 Uhr
Samstag, 12. April 2025, 13:15 bis
14:00 Uhr
Oxford gegen Cambridge. Dunkelblau gegen Hellblau. Diese Regatta ist das berühmteste Ruderrennen der Welt. Am 13. April 2025 wird es wieder spannend: Das legendäre Duell zwischen den Eliteuniversitäten Oxford und Cambridge zieht Hunderttausende Menschen an die Themse und Millionen vor die Bildschirme weltweit. Seit 1829 messen sich die beiden Universitäten in diesem Achter-Rennen. Die Athleten werden in den britischen Medien wie Stars gefeiert. Hinter den Sportlern liegen Monate knallharten Trainings im oft verregneten britischen Wetter. Neben ihrem anspruchsvollen Studium müssen die Studierenden zweimal täglich trainieren und auf Partys oder Alkohol verzichten. Das alles für wenige Minuten Wettkampf auf der Themse im Frühjahr. Und der ist knallhart: Denn am Ende gibt es nur einen Sieger. Einen Trostpreis gibt es nicht. So mancher Ruderer kollabiert vor Überanstrengung.

2024 konnte ein Filmteam für "Länder - Menschen - Abenteuer" einen exklusiven Einblick gewinnen: Es erlebt die Ruderer hautnah beim Training, beim Studium in ihren weltberühmten Colleges, beim Ruderfrühstück und beim Rennen. In Cambridge begleitet es den Kanadier Tom Lynch. Er macht gerade seinen Doktor in Ingenieurswissenschaften und ist zum zweiten Mal dabei. Eigentlich liebt er es zu feiern, aber gerade verzichtet er darauf, um erneut den Titel zu holen. Für den Oxford-Studierenden Elias Kun ist es das erste Ruderrennen. Der Deutsche absolviert an der Oxford Universität seinen Master in Finanzwissenschaften und hat mit so viel Training neben seinem Studium noch nie eine so große Belastung erlebt.
Ein knallharter Trainingsalltag
Die Filmemacher sind dabei, wenn die beiden sich dem knallharten Trainingsalltag stellen: auf dem Wasser, beim Kraft- und Mentaltraining an Land. Aber auch während des Studiums in den ehrwürdigen und legendären Colleges der Universität von Oxford, aus denen die Nobelpreisträger gleich dutzendfach hervorgingen. Was bedeutet es für sie, diese Elite-Universitäten im Rudern zu vertreten und so viel Zeit und Kraft in diesen einen Wettkampftag zu investieren? Wie fühlt es sich an, in "Oxbridge" zu studieren? Wie gehen sie mit dem Druck und der physischen Belastung um? Schließlich bekommt nicht jeder einen Platz in Oxford oder Cambridge und schon gar nicht auf dem Achter. Wer macht das Rennen?

Das Boatrace ist nicht nur ein Wettkampf, sondern ein Ritual, das tief in der britischen Kultur verwurzelt ist. Rudern hat einen hohen gesellschaftlichen Stellenwert und wird von vielen Engländern als "charakterstärkend" angesehen. Gerudert wird in Schulen, Universitäten und in vielen Ruderclubs. Früher war der Sport Männern vorbehalten. Mittlerweile haben sich auch Frauen ihren Platz im Boot erobert. Eine ehemalige Studierende aus Cambridge, Jane Kingsbury, erzählt, wie sie sich ihren Platz im Boot erkämpft hat.
Der britischen Tradition auf der Spur

Dieser Film geht dieser jahrhundertalten britischen Tradition auf die Spur: Er schaut nicht nur hinter die Kulissen des Oxford-Cambridge-Bootrennens, sondern auch der Henley Royal Regatta. Diese Regatta gehört neben dem Wimbledon Tennisturnier und dem Ascot Pferderennen zur sogenannten British Social Season: Auf dem Wasser kämpfen seit 1839 Sportler in verschiedenen Disziplinen um den Henley Pokal. An Land konkurrieren die schönsten Hüte, Kleider und Blazer um die meisten Blicke auf Englands größter Gartenparty. Ein britischer Gentleman klärt auf, warum Damen jetzt auch Hosen tragen dürfen, aber trotzdem noch eine Kleiderordnung herrscht.
Und das Filmteam besucht auch den Nachwuchs: eine Privatschule in Südengland, St. Edward's, wo Rudern so großgeschrieben wird wie Shakespeares "Romeo und Julia".
Ein intimer Einblick in die Ruderleidenschaft eines Landes. Very british!
- Autor/in
- Larissa Klinker
- Kamera
- Moritz Schwarz
- Schnitt
- Ramon Urselmann
- Producer
- Jutta Pinzler
- Produktionsleiter/in
- Tim Carlberg
- Redaktion
- Ralf Quibeldey
