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Devon - Vom Dartmoor zur englischen Riviera

Donnerstag, 28. September 2023, 20:15 bis 21:00 Uhr

Devon im Südwesten Englands ist so abwechslungsreich wie kaum eine andere Grafschaft: Der Norden ist menschenleer und rau. Hier steigt die Steilküste dramatisch aus dem Atlantik auf und gibt Buchten frei für einige der schönsten Strände des Königreichs. Ganz anders die Südküste: Hier genießt man seinen Cream Tea auf Terrassen gesäumt von Palmen. Die "englische Riviera" hat ein ganzjährig mildes Klima und wurde deswegen schon im 19. Jahrhundert von englischen Badegästen als Alternative zum Mittelmeer gebucht.

Mauer im Dartmoor. Hier trieb der legendäre Hund von Baskerville sein Unwesen. © NDR/Manfred Uhlig
Mauer im Dartmoor. Hier trieb der legendäre Hund von Baskerville sein Unwesen.

Und in der Mitte Devons ragt das Dartmoor auf. Eine Landschaft aus Heideflächen, unterbrochen von Granitfelsen. Hier jagten Sherlock Holmes und sein Freund Watson in Nebelschwaden den Hund von Baskerville - eine unwirtliche und trotzdem faszinierende Gegend voller Legenden. Seit der Bronzezeit hinterlassen hier Menschen ihre Spuren, legen Steinkreise an, errichten lange Mauern aus Granitblöcken, bauen Brücken aus Steinplatten.

Berühmte Wildpferde: Die Dartmoor Ponys

Familie Jordan züchtet Dartmoor-Ponies. Mit Pony "Blacky" treten sie bei der Devon County Show an. © NDR/Manfred Uhlig
Familie Jordan züchtet Dartmoor-Ponies. Mit Pony "Blacky" treten sie bei der Devon County Show an.

Die Farmerfamilie Jordan lebt seit Generationen im Dartmoor und züchtet die berühmten Dartmoor Ponys. Die Stuten weiden als Wildpferde auf den Hochflächen, den Commons, und werden nur zur Paarung ins Tal getrieben. Dort wartet Deckhengst Moortown Countryman, Gewinner zahlreicher Auszeichnungen und der ganze Stolz von Züchter David Jordan. Auch in diesem Jahr will David wieder mit seinen Dartmoor Ponys bei der prestigeträchtigen Devon County Show um Titel und Ehre kämpfen. Doch diesmal ist seine fünfjährige Tochter Millie dabei. Sie will mit ihrem Pony Blacky den ersten Preis holen.

Glöckner-Ausbildung in Plymouth

In der St. Andrews-Kirche von Plymouth werden in aller Eile Bellringer, so heißen die Glöckner in Englands Kirchen, ausgebildet. Hier werden die Glocken nämlich noch mit der Hand geläutet nach vorher festgelegten harmonischen Tonfolgen. Bis zum Tag der Königskrönung von Charles III. soll das neue Team an den Seilen stehen. Eine der Neulinge ist Anne Elms. Die Krankenschwester kam erst vor ein paar Monaten zu ihrer neuen Leidenschaft. Ein willkommener Ausgleich zu ihrem anstrengenden Job.

Schafe hüten an der steilen Nordküste

Die Border Collies Murk und Sweep helfen David Kennard beim Schafe treiben. © NDR/Manfred Uhlig
Die Border Collies Murk und Sweep helfen David Kennard beim Schafe treiben.

David Kennard weidet seine über 1000 Köpfe zählende Herde aus Mutterschafen und Lämmern an den steilen Klippen der Nordküste. Die Border Collies Murk und Sweep müssen die Herde zusammenhalten und aufpassen, dass keines der Schafe ins Meer stürzt. David dirigiert seine Hunde mit Pfiffen. Es gibt eine Vielzahl von Kommandos, die sie erst mühsam erlernen müssen. Der Film folgt der erst fünfeinhalb Monate alten Hündin Beck bei der Ausbildung und ist dabei, wenn David seine Herde entlang der Steilküste treibt. Ein besonders kritischer Punkt: die Klippen bei Morte Point. Hier sind schon unzählige Segler gestrandet.

Scones zum Tee

Badehäuschen an Devons Südküste - der Englischen Rivera © NDR/Manfred Uhlig
Badehäuschen an Devons Südküste - der Englischen Rivera

Ein einzigartiges Fahrzeug, der Sea Tractor, bringt die Gäste zur Ausflugsterrasse eines Hotels bei Salcombe. Der Sea Tractor ist eine Art mobiler Bootssteg auf Stelzen, ein fester Ponton ist wegen des großen Tidenhubs nicht praktikabel. Wie überall in Devon werden hier zum Cream Tea Scones gereicht. Die Patissière Kerryn Bunn bäckt die Scones bei sich zu Hause und verrät, worin das Geheimnis bei der Herstellung besteht: Ähnlich wie bei einer guten Schokolade muss der Teig besonders lange geknetet werden, damit er schön luftig wird. Ob die Scones gelungen sind, merkt man am Plopp-Geräusch, wenn man mit den Fingern gegen die Unterseite klopft. Über das richtige Bestreichen der Scones mit Sahne und Marmelade ist zwischen den Grafschaften Cornwall und Devon ein Streit entbrannt. In Cornwall bestreicht man das Gebäckstück zuerst mit Erdbeermarmelade, in Devon hingegen kommt erst die Clotted Cream auf den Scone.

Autor/in
Manfred Uhlig
Kamera
Lars Hinrichs
Luftaufnahmen
Matthias Kunz
Schnitt
Anja Kropp
Sprecher/in
Frank Gustavus
Musik
Ramon Kramer
Produktionsleiter/in
Tim Carlberg
Redaktion
Silvia Gutmann
Redaktionsleiter/in
Ralf Quibeldey

Im Anschluss:

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