NDR Kultur - Das Journal
Montag, 25. November 2024, 22:45 bis
23:15 Uhr
Mit Musik gegen Rechtsextremismus: Film über das Dorf Jamel in Mecklenburg
Das 38-Seelen-Dorf Jamel in Mecklenburg wurde bundesweit als "Nazidorf" bekannt. Doch in Jamel lebt auch das Künstlerehepaar Birgit und Horst Lohmeyer. Seit 2007 veranstalten sie jeden Sommer das Festival "Jamel rockt den Förster": um ein Zeichen gegen Rechtsextremismus zu setzen, aber auch, weil sie wissen, dass Öffentlichkeit in dieser Umgebung für sie eine Art Lebensversicherung ist. Der Filmemacher Martin Groß erzählt in seiner Dokumentation "Jamel - Lauter Widerstand" vom Kampf eines leisen Ehepaars und der Kraft lauter Musik. Die NDR Koproduktion ist jetzt in der ARD Mediathek zu sehen.
Klischees und Vorurteile: Wie westliche Medien auf den Osten schauen
Im November vor 35 Jahren ist die Mauer gefallen. Das ist inzwischen eine ganze Generation her. Dennoch bleibt der Osten in der Wahrnehmung des Westens oft irgendwie anders. Statt Einheit gibt es immer noch Vorurteile: Ob "Zonen-Gaby" oder "Nazi" - woran liegt es, dass viele Klischees bis heute nicht totzukriegen sind? Daran, dass sie seit den 1990er-Jahren von westdeutsch geprägten Medien bedient werden? Damit beschäftigt sich eine Dokumentation: "Es ist kompliziert... - Der Osten in den Medien" (in der ARD Mediathek). Sie zeigt unter anderem besonders krasse Beispiele und benennt Ursachen.
"Das Dorf Ding": Bürger-Engagement in Bad Grund
Bad Grund hatte mal viel: Bergbau, Kurbad und Wintersport. Das Erzbergwerk wurde 1992 geschlossen, der Kurbetrieb durch die Sparmaßnahmen der Krankenkassen heruntergefahren und Schnee fällt auch immer weniger. Doch 300 Bewohner engagieren sich gemeinschaftlich, um Bad Grund lebenswerter zu machen. Seit 2021 gibt es den gemeinnützigen Verein "ZukunftsBergstadt e.V.". Ein Jahr später wurde die "Bürgergenossenschaft Bad Grund" gegründet, um historische Gebäude zu renovieren. Julia Westlake hat Bad Grund besucht und sich zeigen lassen, was die Bewohner alles für ihren Ort tun.
Kleine Filme, großes Kino: Der Deutsche Kurzfilmpreis in Hamburg
Sie sind oft nur wenige Minuten lang und trotzdem große Kunst: Kurzfilme stehen noch immer im Schatten langer Spielfilme oder Serien. Der deutsche Kurzfilmpreis, der in sechs Kategorien vergeben wird, will deshalb herausragende Leistungen würdigen und den Filmen ein neues Publikum erschließen. Jetzt wurden die Preise für 2024 in Hamburg verliehen. Einer der Gewinner ist der Film "Fire Drill" von Maximilian Villwock. Er erzählt die Geschichte eines jungen Ukrainers, der auf einem Containerschiff arbeitet. Als der Krieg ausbricht, ist sein Handy der einzige Kontakt zu seiner Heimat und zu seiner Mutter. "NDR Kultur - Das Journal" stellt den prämierten Film vor, spricht mit dem Hamburger Regisseur Maximilian Villwock und mit Hauptdarsteller Arthur Aliiev, der selbst aus der Ukraine stammt.
Von Kamerun nach Norddeutschland: Der Sänger Jeano Elong
Musik aus Kamerun, kombiniert mit europäischen Elementen: Das macht die Musik von Jeano Elong so besonders. In seinen Songs geht es oft um soziale Gerechtigkeit und den Kampf um eine Welt, in der alle gleichberechtigt leben können. Denn Jeano Elong hat selbst viel erlebt: Der gelernte Schweißer zog von Kamerun nach Libyen, baute dort eine eigene Werkstatt auf. Doch dann brach der Bürgerkrieg in Libyen aus und er floh nach Deutschland. Der in Hamburg lebende Sänger hat gerade einen Plattenvertrag bekommen. Noch kann er aber nicht von der Musik leben, deshalb arbeitet er weiterhin als Industrieschweißer. "NDR Kultur - Das Journal" begleitet ihn.
- Redaktionsleiter/in
- Christine Gerberding
- Produktionsleiter/in
- Ariane Dreysse
- Moderation
- Julia Westlake