NDR Kultur - Das Journal
Montag, 02. Oktober 2023, 22:45 bis
23:15 Uhr
Otto Waalkes und die ganz große Kunst: Neues vom Friesenjung
Er ist in diesem Jahr 75 geworden, aber das Rumalbern kann Otto noch immer nicht lassen. Jetzt wird er sogar von neuen jungen Fans gefeiert: Dank seines Songs "Friesenjung", der von Ski Aggu gecovert wurde und ein Hit in den sozialen Netzwerken ist, werden auch seine alten Clips wiederentdeckt. Doch Otto ist nicht nur ein großer Komiker und Musiker, sondern auch Maler, der sogar einige Semester an der Hochschule für bildende Künste in Hamburg studiert hat. Für sein neues Buch "Ganz große Kunst. 75 Meisterwärke" hat er berühmte Gemälde der Kunstgeschichte neu interpretiert, von der Höhlenmalerei bis zu den Ikonen der Moderne. Ottos "Meisterwärke" sind den Original-Werken verblüffend ähnlich, aber mit vielen Ottifanten garniert.
Doku "EAST! Mein Jahr in Lenzen" : Wie tickt der Osten?
Zum Tag der Deutschen Einheit gibt es einen besonderen Film in der ARD Mediathek: Ein Jahr lang lebte die Potsdamer Filmemacherin Anne Münch in dem kleinen Ort Lenzen im Norden Brandenburgs und filmte ihre Erlebnisse. Dabei entstand ein filmisches Tagebuch über eine ostdeutsche Kleinstadt, deren Bewohner zwischen Aufbruch und Tradition ihren Alltag meistern müssen. Ein Film, der die großen Themen der Zeit in kleinen Geschichten erzählt.
"Clara Mosch": Eine Künstlergruppe und ein Stasi-Spitzel
Die Künstlergruppe Clara Mosch hat in der DDR subversive Performances gemacht, u. a. auf Hiddensee, auf Rügen oder am Ufer des Schweriner Sees. Nach der Wende kam raus, dass ihr Fotograf ein Stasi-Spitzel war. Ein krasser Schock für die Gruppe. "NDR Kultur - Das Journal" hat die "Mosch"-Mitglieder Michael Morgner und Thomas Ranft getroffen, um kurz vor dem Tag der Deutschen Einheit in die gesamtdeutsche Kunsthalle in Morgners Garten zu schauen und auf ihre Kunst in der DDR zurückzublicken.
Nominiert für den deutschen Buchpreis: Anne Rabe aus Wismar und ihr Buch "Die Möglichkeit von Glück"
Die in Wismar geborene und in Berlin lebende Dramatikerin und Autorin Anne Rabe ist mit ihrem neuen Roman für den deutschen Buchpreis nominiert. Sie erzählt in "Die Möglichkeit von Glück" die autofiktionale Geschichte von Stine, die in der DDR in einer systemtreuen Familie aufwächst und deren Koordinatensystem durch die Wende durcheinandergerät. Anne Rabe erzählt damit auch von den langfristigen Folgen eines totalitären Gesellschaftssystems auf jeden Einzelnen.
Neue Biografie: Das Leben des Walter Ulbricht vor der DDR
"Und er wollte werden, was er alsbald auch wurde: der kommunistische Diktator in Deutschland." Mit diesem Satz endet der 777 Seiten lange erste Teil der Biografie "Walter Ulbricht: Der deutsche Kommunist" von Ilko-Sascha Kowalczuk. Der erste Band behandelt die Zeit bis 1945, als die "Gruppe Ulbricht" nach Berlin entsandt wurde, und enthält Ulbrichts Aufstiege innerhalb der Arbeiterbewegung, den Kampf der KPD in der und gegen die Weimarer Republik, den Widerstand gegen den Nationalsozialismus und die Exilzeit in Prag, Paris und Moskau. Wer diese Hintergründe kennt, versteht sehr viel besser, was Ulbricht nach 1945 antrieb und warum die DDR zu dem wurde, was sie war. Ulbrichts Geschichte ist auch jene des Kommunismus und des zerrissenen 20. Jahrhunderts. Kowalczuk hat für sein Buch jahrelang jeden Zettel, jeden Brief, jede Quelle studiert, die er finden konnte. Herausgekommen ist ein vielschichtiges Porträt des Diktators als junger Mann.
- Redaktionsleiter/in
- Christine Gerberding
- Moderation
- Julia Westlake
- Produktionsleiter/in
- Ariane Dreysse