NDR Kultur - Das Journal
Montag, 11. September 2023, 22:45 bis
23:15 Uhr
NDR Kultur - Das Journal berichtet in der Sendung vom 11. September über folgende Themen:
Alkohol als gefährlichstes Rauschmittel der Welt: Das warnende Buch eines Notfallmediziners
Alkohol benebelt, beschwipst und beruhigt. Und es ist unser Rauschmittel Nummer eins. Er wirkt als soziales Bindemittel und ohne Bier würde es keine Städte oder Pyramiden geben. Das schreibt der Rostocker Notfallmediziner und Anästhesist Gernot Rücker in seinem Buch "Rausch - Was wir über Drogen wissen müssen und wie ihr Konsum sicherer werden kann". Darin vertritt der Experte für Freizeitdrogenkonsum die Meinung, dass Alkohol das gefährlichste Rauschmittel der Welt ist. So ist Alkohol allein an 200 Erkrankungen beteiligt und tötet jedes Jahr über 70.000 Menschen. Viele Unfälle und Straftaten geschehen unter Alkoholeinfluss und trotzdem: Prost! Wir haben, wie Rücker sagt, eine Diktatur des Alkohols, da es bislang das einzige legale Rauschmittel hierzulande ist. Gernot Rücker erklärt, wie gefährlich Alkohol ist und welche Auswege es geben kann.
Weniger politische Bildung: Die alarmierenden Sparpläne der Bundesinnenministerin
Die Zahl ist alarmierend: Laut eines Haushaltsentwurfs des Bundesinnenministeriums soll der Etat der Bundeszentrale für politische Bildung im nächsten Jahr um gut ein Fünftel gekürzt werden. Statt 96 Millionen Euro sind nur noch 76 Millionen vorgesehen. Was heißt das für die politische Bildung in einem Land, in dem das Vertrauen in die Demokratie abnimmt und die Unzufriedenheit mit dieser Staatsform zunimmt? Wir fragen nach: Braucht es in diesen Zeiten nicht eher mehr als weniger an politischer Bildung? Und wie sollte effektive staatlich subventionierte Förderung und Stabilisierung der Demokratie eigentlich aussehen?
Der Garten als paradiesischer Ort? Eine Kulturgeschichte unserer heimischen Grünflächen
Der Garten war schon immer ein Raum, in dem die Hoffnung auf eine bessere Zukunft Gestalt annimmt. Wo Menschen ein Stück Natur einhegen, spiegelt sich auch ihr eigenes Verhältnis zur Natur - und das von Gesellschaften und Epochen. Gärten sind Spiegel von Träumen und Visionen und sie haben tiefe kulturelle Wurzeln. Heute ist der Garten mehr als ein romantisches Idyll. Gärten dienen als Experimentierfelder für soziale Gerechtigkeit, Biodiversität und eine nachhaltige Zukunft. Wir werfen einen Blick in die Gärten der Vergangenheit und Zukunft.
Provokant, überraschend, anregend: Der Dokumentarfilm "Feminism WTF"
Warum wird immer noch über Feminismus gestritten? Warum werden Frauen schlechter bezahlt? Warum gibt es so viel Gewalt gegen Frauen? Und warum interessiert das so wenig Männer? Im Dokumentarfilm "Feminism WTF" geben Wissenschaftler:innen aus unterschiedlichen Fachrichtungen spannende Antworten auf solche Fragen. Und sie erklären eindrücklich, wie Feminismus mit der Frage der Geschlechtsidentität, mit unserem Wirtschaftssystem und auch mit Rassismus zusammenhängt. Katharina Mückstein hat einen originellen, bildlich starken und teilweise provokanten Film gedreht.
"Das Summen unter der Haut": Roman über das Schwul sein in den 70ern
Das erste Mal verliebt sein und neue Gefühle entdecken, die man so noch nicht kannte. Davon erzählt Stephan Lohse in seinem Roman "Das Summen unter der Haut": Sommer 1977, Julle ist vierzehn und verliebt in seinen neuen Mitschüler. Dass Julle schwul ist, weiß fast niemand, das glaubt er zumindest. Tatsächlich werden die beiden Freunde, doch seine wahren Gefühle versteckt Julle weiterhin. Stephan Lohse, selbst schwul, hat einen wunderbaren Roman über das erste Mal verliebt sein geschrieben, in dem es ganz bewusst nicht um die Probleme geht, die Homosexuelle in dieser Zeit hatten. Mit viel Fantasie, Zeitkolorit und Wärme erzählt er von zwei Jungen, die einen Sommer lang viel miteinander erleben.
- Redaktionsleiter/in
- Christine Gerberding
- Moderation
- Julia Westlake
- Produktionsleiter/in
- Ariane Dreysse