NDR Kultur - Das Journal
Montag, 19. Juni 2023, 22:45 bis
23:15 Uhr
NDR Kultur - Das Journal berichtet am 19. Juni über folgende Themen:
Friesisch im Abitur: Reportage von der Insel Föhr
Das Eilun-Feer-Gymnasium in Wyk auf Föhr ist das einzige weltweit, das Friesisch als Prüfungsfach auch im Abitur anbietet. Abiturientin Gesche macht hier Ende Juni zusammen mit sieben anderen mündliches Abi auf Friesisch. Aber es gibt zu wenig Friesisch-Lehrerinnen, so dass Volkert Faltings, obwohl längst Pensionär, immer noch arbeitet. Er ist auch Leiter der Ferring-Stiftung, die sich für den Erhalt der friesischen Sprache und Kultur einsetzt.
Der Internationale Wettbewerb für Choreographie in Hannover
400 Bewerbungen aus mehr als 50 Ländern gab es für den internationalen Wettbewerb für Choreographie in Hannover. Aus denen hat die Jury 20 Beiträge ausgewählt. Diese 20 Tanzkunstwerke werden am 16. und 17. Juni vertanzt, konkurrieren um verschiedene Preise und sind dabei ganz unterschiedlich. So unterschiedlich wie Tanz eben sein kann. Leichte, zarte Schritte zu klassischer Musik oder expressiver Ausdruck zu Techno-Beats - alles ist möglich. NDR Kultur - Das Journal ist am Finaltag mit der Kamera dabei, blickt hinter die Kulissen und guckt, wer den ersten Preis mit nach Hause nimmt.
Gegen alle Widerstände: Spielfilm über die Dirigentin Zahia Ziouani
Sie ist ein Mädchen und sie stammt aus der Pariser Banlieues. Damit ist es für Zahia Ziouani fast unmöglich, Dirigentin zu werden. Aber sie setzt alles daran, sich ihren Lebenstraum zu erfüllen. Trotz vieler Widerstände und Vorurteile setzt sie sich in einer Männer-Domäne durch, wird sogar vom legendären Sergiu Celibidache unterrichtet. 1998 gründet sie ihr eigenes Symphonieorchester Divertimento, dirigiert bei vielen weiteren renommierten Orchestern. Der Spielfilm "Divertimento" erzählt jetzt ihre beeindruckende Geschichte (Kinostart: 15.06.2023). NDR Kultur - Das Journal spricht mit Zahia Ziouani und mit Filmregisseurin Marie-Castille Mention-Schaar.
Spiritualität in der Musik: Der Pianist Riopy in der Elbphilharmonie
Riopys Weg zur Musik war nicht leicht: 1983 in Frankreich geboren, wuchs er in einer Sekte auf, in der es kein Fernsehen oder Radio gab, brachte sich in jungen Jahren das Klavierspielen selbst bei und begann früh, eigene Stücke zu komponieren. Seine Musik ist durchdrungen von Spiritualität und Virtuosität. Später befreite sich Riopy aus der Sekte, ging nach London. Für sein neues Album "Thrive" hat er Streichmusik dazu genommen und Sequenzen von großen Klassikern wie Debussy, Beethoven oder Satie vertont. Seine Musik ist vordergründig gefällig und harmonisch. Aber man kann die dunkle Vergangenheit, aus der sie kommt, noch ahnen. Am 20. Juni spielt er in der Hamburger Elbphilharmonie.
Befreiung und Emanzipation in den 60ern: Der Roman "Schneeflocken wie Feuer" von Elfi Conrad
Als junges Mädchen ist Elfi Conrad im Harz aufgewachsen, in einer Zeit, in der die Frauen sich um Familie und Haushalt kümmern sollten und gleichzeitig Schauspielerinnen wie Brigitte Bardot als Sexobjekte angesehen wurden. Inspiriert von ihrer Jugend hat die Autorin einen Roman über diese Zeit geschrieben: "Schneeflocken wie Feuer". Im Mittelpunkt steht eine Schülerin, die ihren Musiklehrer verführt. Es geht um veraltete Frauenbilder, patriarchale Strukturen, sexuelle Tabus in den 1960er Jahren. Das Besondere am Roman: Die fast 80-jährige Erzählerin kommentiert die Geschichte immer wieder aus der heutigen Sicht einer emanzipierten Frau. "Schneeflocken wie Feuer" ist unser "NDR Buch des Monats". Für "NDR Kultur–Das Journal" besucht Elfi Conrad ihre alte Heimat in Clausthal.
- Redaktionsleiter/in
- Christine Gerberding
- Moderation
- Julia Westlake
- Produktionsleiter/in
- Ariane Dreysse