Expeditionen ins Tierreich

Wildes Griechenland - Die geheimnisvollen Inseln

Mittwoch, 26. April 2023, 21:00 bis 21:45 Uhr
Donnerstag, 27. April 2023, 06:35 bis 07:20 Uhr

Mehr als 80 Prozent aller Inseln des Mittelmeeres befinden sich in Griechenland. Doch nur die wenigsten der mehr als 3.000 Inseln sind dauerhaft bewohnt. Wie die Vulkaninsel Milos. Sie liegt in der Südlichen Ägäis und ist ein Paradies für Zugvögel. Ihre geografische Lage macht sie zu einem idealen Rastplatz für die Zugvögel auf ihrem weiten Flug über das Mittelmeer. Doch die Idylle trügt. Die erschöpften Gäste werden beobachtet: Eine Milos-Viper hat es auf die ahnungslos badenden Vögel abgesehen. Vor mehr als einer halben Million Jahre sind ihre Vorfahren, Schlangen, hierher gelangt und haben sich auf Singvögel als Nahrungsquelle spezialisiert.

Wildes Kreta: Die Samaria-Schlucht

Kreta ist Griechenlands größte Insel und ein beliebtes Urlaubsziel. Doch auch Kreta ist wild und voller Überraschungen. In den hohen Lagen des Lefka-Ori-Gebirges liegt bereits im frühen Herbst Schnee. Im Westteil des Gebirges liegt die Samaria-Schlucht; mit einer Länge von 17 Kilometern einer der längsten Canyons Europas. An ihren Hängen lebt die letzte Population der Kretischen Wildziege. Sie stammt von den allerersten domestizierten Ziegen ab und ähnelt ihrem wilden Vorfahren, der asiatischen Bezoarziege.

Schmetterlinge im Sommerschlaf auf Rhodos

Auf der Insel Rhodos ist jeden Sommer ein besonderes Schauspiel zu bewundern: Wie auf Zuruf kommen Zehntausende von Schmetterlingen angeflogen. Ihr Ziel ist ein ganzjährig wasserführendes, schattiges Tal. Die Falterart Spanische Flagge lässt sich auf den Stämmen des Orientalischen Amberbaumes nieder und hält dort Sommerruhe. Sie zählt zu den Lebewesen, die eine für sie lebensfeindliche Jahreszeit im Energiesparmodus überstehen muss. Ähnlich wie die Braunbären, die in der kalten Jahreszeit Winterschlaf halten.

Während die Schmetterlinge für einige Monate ruhen, nutzen andere diese Massenversammlung für die Jagd - wie der Hardun. Eigentlich ist diese Echse ein echtes Wüstentier: Sie können Temperaturen bis zu 60 Grad Celsius ertragen. Hier leben sie im Garten Eden und "pflücken" die Schmetterlinge nach Belieben von den Baumstämmen.

Falkenbrut auf Antikythera

Die Insel Antikythera liegt weit draußen im offenen Meer. Es ist eine kleine, fast unbewohnte Felsinsel, die jeden Herbst zum Schauplatz eines großen Naturspektakels wird. Mehr als 1.000 Brutpaare der Eleonorenfalken kommen dann für kurze Zeit und hausen an den steilen Felsklippen. Sie sind die einzigen Vögel Europas, die so spät im Jahr brüten. Das ist kein Zufall: Denn in dieser Zeit fliegen die Zugvögel wieder nach Afrika in ihr Winterquartier und überqueren die Insel. Ähnlich wie die Milos-Viper hat sich die Falkenart auf Zugvögel spezialisiert. Sie fangen sie im Flug, oftmals in großer Höhe und versorgen damit ihren Nachwuchs. Wenn keine Vögel mehr über die Insel fliegen, machen sich auch die Eleonorenfalken auf den Weg ins südliche Afrika.

Autor/in
Johannes Berger
Produktionsleiter/in
Tim Carlberg
Herstellungsleitung
Thomas Harnisch
Redaktion
Simon Riedel
Redaktionsleiter/in
Ralf Quibeldey
Autor/in
Stephan Krasser

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Tiere

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