Expeditionen ins Tierreich
Mittwoch, 08. März 2023, 21:00 bis
21:45 Uhr
Donnerstag, 09. März 2023, 06:35 bis
07:20 Uhr
Die meisten Tiere werden erst so richtig aktiv, wenn die Nacht hereinbricht und der Mensch sich zurückzieht. Diese Welt ist dem Menschen lange verborgen geblieben. Bisher konnte kaum erforscht und so gut wie nie gefilmt werden, wie diese hochspezialisierten Wesen in kompletter Finsternis ihren Weg durch dichten Urwald finden oder gar Beute jagen.
Wie orientieren sich die Tiere in der Dunkelheit?
Ein internationales Team aus Biologen und Naturfilmern, darunter die deutsche Biologin Susanne Seltmann und der Max-Planck-Wissenschaftler Bryson Voirin, will nun die Geheimnisse dieser Tiere lüften. Ihr Ziel ist es herauszufinden, warum so viele von ihnen nachts statt tagsüber aktiv sind und wie sie sich in der Dunkelheit orientieren. Mithilfe von neuartigen Nachtsichtgeräten und Spezialkameras spüren die Forscher den Tieren nach.
Die Expedition führt das Team durch Mittel- und Südamerika, vom tropischen Dschungel Costa Ricas über die überschwemmten Wälder Amazoniens bis in die schroffe Bergwelt Patagoniens. Auf ihrer Tour dringen die Filmer und Wissenschaftler in einige der extremsten Gebiete des Kontinents vor.
Wärmebildkameras registrieren den kleinsten Temperaturunterschied
Für die Dreharbeiten wurde Ausrüstung benötigt, die mehrere Tonnen wiegt. Neben Infrarotkameras kommen vor allem Wärmebildkameras zum Einsatz. Sie registrieren noch den kleinsten Temperaturunterschied und bringen in der Finsternis warmblütige Lebewesen zum Leuchten.
Die erfahrene Kamerafrau und Großkatzenexpertin Justine Evans will Pumas bei ihrer nächtlichen Jagd in den Bergen des Torres del Paine Nationalparks im Süden Chiles oder Jaguare am Strand von Costa Rica filmen. Ein Teil der Gruppe um den Insektenspezialist George McGavin will herausfinden, wie man bei der Beobachtung der Tiere ganz ohne Tageslicht zurechtkommt. Bei der Durchquerung kilometerlanger Höhlen in den Tafelbergen Venezuelas begegnen ihnen bizarre Kreaturen, die sich perfekt an ein Leben in absoluter Dunkelheit angepasst haben. In den überfluteten Waldgebieten am Amazonas trifft das Team im Dunkeln nicht nur auf Mohrenkaimane, sondern macht außerdem hoch oben im Blätterdach des Regenwaldes eine interessante Entdeckung.
Den Forschern eröffnet sich eine völlig neue Perspektive auf die Natur. Doch in einigen Situationen hätten sie sich sicherer fühlen können, wenn ihnen manche Beobachtung in der Nacht verborgen geblieben wäre.
- Redaktion
- Ralf Quibeldey
- Produktionsleiter/in
- Eva-Maria Wittke
- Autor/in
- Jonny Keeling
- Regie
- Jonny Keeling
- Autor/in
- Tim Martin
- Regie
- Tim Martin