Expeditionen ins Tierreich

Die Elbe - Vom Riesengebirge zur Sächsischen Schweiz

Mittwoch, 17. April 2024, 20:15 bis 21:00 Uhr

Sie fließt durch schroffe Täler, vorbei an Burgen, malerischen Städten und Schlössern bis zum Hamburger Hafen und schließlich in die Nordsee: die Elbe. Als 1.100 Kilometer langes Band zieht sie sich quer durch Tschechien und Deutschland. Der Fluss hat sich seine Ursprünglichkeit in großen Teilen bewahrt - an der Elbe leben Tierarten, die in anderen Regionen Europas selten geworden sind.

Durch felsige Landschaften mit dunklen Wäldern

Zwei gleich starke Hirsche messen ihre Kräfte. Im Herbst wird es laut im Nationalpark Riesengebirge, wenn die Brunftzeit des Rotwilds beginnt. © NDR/Schieke
Hirsche messen ihre Kräfte: Im Herbst wird es laut im Nationalpark Riesengebirge, wenn die Brunftzeit des Rotwilds beginnt.

Nebel liegt über dem Riesengebirge, weiße Schwaden ziehen durch die Wälder. Ein kleiner Steinring auf 1.386 Metern markiert symbolisch die Quelle des großen Stroms, der hier "Labe" genannt wird. Nur einen Kilometer entfernt, stürzt die Elbe 40 Meter tief, um dann durch felsige Landschaft mit dunklen Wäldern und tiefen Schluchten zu fließen. Auf offenen Waldlichtungen röhren im Herbst die Rothirsche, bereits im zeitigen Frühjahr balzen Birkhähne im Nationalpark Riesengebirge, während in tieferen Lagen Fischotter im Eiswasser nach Beute tauchen. Bei Špindlerův Mlýn wird die Elbe zum ersten Mal von einem Stauwehr gezähmt - die Anwohner sollen vor Hochwasser geschützt werden.

Vom Böhmischen Becken bis zur Sächsischen Schweiz

Der Fischotter steht in Tschechien für erfolgreichen Naturschutz. Nach dem Fall des Eisernen Vorhangs 1989 breitete sich der Wassermarder wieder rasant aus. Heute ist der Fischotter wieder überall an der Elbe zu finden. © NDR/Schieke
Der Fischotter steht in Tschechien für erfolgreichen Naturschutz. Mittlerweile ist er an der Elbe fast überall wieder zu finden.

Dennoch - auf ihrem Weg durch das Böhmische Becken ist die Elbe voller Naturschätze. Vorbei an den Städten Hradec Králové und Pardubice windet sie sich zunächst nach Süden. Vielerorts leben Fischotter direkt am Fluss, während sich Rotbauchunken in den Gewässern ehemaliger Truppenübungsplätze heimisch fühlen. Besondere Lebensräume sind die Altarme der Elbe: An stillen Orten mit viel Röhricht lebt eines der kleinsten Nagetiere Europas, die Zwergmaus. Im sauberen Wasser pflegen Bitterlinge eine einzigartige Symbiose: Die kleinen Karpfenfische legen ihre Eier in Süßwassermuscheln und verbreiten dafür deren Nachwuchs. Die Böhmische und die Sächsische Schweiz bilden ein natürliches Kunstwerk auf kleinstem Raum: malerische Felsen und Tafelberge, bizarre Schluchten und Felslabyrinthe, Sandsteinnadeln und urwüchsige Buchenwälder.

Bei Dresden, dem berühmten "Elbflorenz", endet die erste Folge des aufwendigen Elbe-Porträts - es stellt entlegene Naturparadiese vor, entführt in überraschend vielfältige Landschaften und gibt Einblicke in außergewöhnliches Verhalten der Tiere am großen Strom.

Redaktion
Ralf Quibeldey
Produktionsleiter/in
Eva-Maria Wittke
Autor/in
Ralph Schieke
Regie
Ralph Schieke
Autor/in
Svenja Schieke
Regie
Svenja Schieke

Schlagwörter zu diesem Artikel

Tiere

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Sonnenaufgang am Bölsdorfer Haken bei Tangermünde. © NDR/Schieke

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