die nordstory
Mittwoch, 09. Oktober 2024, 14:00 bis
15:00 Uhr
Die Elbchaussee ist Hamburgs weltberühmte Prachtstraße. Über neun Kilometer zieht sich der einstige Kutschenweg entlang der Elbe von Ottensen über die Elbvororte bis ganz in den Westen nach Blankenese.
Kaufmannspaläste und Fischerkneipen
Längst ist die Elbchaussee die Hauptverkehrsstraße in Hamburgs Westen. Links und rechts von ihr sind ganz unterschiedliche Facetten zu entdecken: hanseatische Kaufmannspaläste, wenige Fischerkneipen, edle Sternerestaurants und Beachclubs. Ausflugsparadies für jedermann und zugleich Adresse nobler Villen des Geldadels, Parks in klassizistischer Schönheit und dazwischen immer wieder opulente Blicke auf die Elbe. Die Elbchaussee: ein Sehnsuchtsort in Hamburg.
Die Seemannskneipe Zum Seeteufel
Erstes Haus an der Elbchaussee ist die urige Seemannskneipe Zum Seeteufel. Hier ist Evi Subbert nicht nur Chefin: Sie rollt die Bierfässer ins Lokal, putzt, dekoriert und steht jeden Tag hinter der Theke. Seit 30 Jahren empfängt sie ihre Gäste in der randvoll mit maritimen Erinnerungsstücken vollgehängten Kleinstkneipe. Und zur fortgeschrittenen Stunde singt sie die altbekannten Hans-Albers-Lieder.
Die "Deichgräfin" der Elbchaussee
Stammgast ist Undine Schaper. Undine ist Verlegerin des Hochglanzmagazins "Land & Meer", wohnt unterhalb der Elbchaussee direkt am historischen Museumshafen Oevelgönne in Neumühlen, ist leidenschaftliche Seglerin und "Deichgräfin". Das heißt, sie ist Vorsitzende des Deichsicherungs-Vereins Oevelgönne und damit verantwortlich für den Schutz vor den Elbfluten. Entlang der Elbchaussee segelt sie die Elbe runter bis Blankenese. Dort trifft sie Sternekoch Karlheinz Hauser und kocht mit ihm nordisch-regionale Spezialitäten für ihre Rubrik "Küche der Küste".
Säulenvillen zeugen vom einstigen Reichtum
Am Ufer der Elbe säumen eingebunden in weite Parklandschaften prachtvolle Villen die Elbchaussee. Eine dieser Säulenvillen steht seit Jahren leer. Betreten verboten. Dagmar von Kügelgen, eine Nachfahrin der ehemaligen Besitzer, gewährt Einblicke in die Vergangenheit und das damalige Innenleben dieses Baudenkmals und Zeugen einstigen Reichtums.
Grüne Oase mit Elbblick
Der Jenischpark ist sicherlich einer der schönsten Parks, die an der Elbchaussee zu finden sind. Von 200 Jahren schuf Baron Caspar Voght diese Parkanlage. Weitgereist und hochgebildet hat er diese Fläche als Einheit von Landwirtschaft und Parkanlage aufgebaut. Später entstand im Auftrag von Senator Martin Johann Jenisch das klassizistische Jenisch Haus. Heute dient es als Museum. Der Park mit seinem jahrhundertealten Baumbestand wird aufwendig gepflegt. Mehrmals im Jahr klettern die Baumpfleger hoch in die alten Stieleichen und erhalten die Bäume für die nachkommenden Generationen.
Die Pastorin von Nienstedten
Das älteste Dorf an der Elbchaussee ist Nienstedten. Hier kümmert sich Pastorin Vera Lindemann um das Gemeindewohl. Im kinderreichen Elbvorort richtet sie Taufen aus, treibt den Bau des Jugendtreffs voran und pflegt beste Kontakte zu den regionalen Bauern, die sie zum Erntedankfest mit Kürbis, Getreide und anderen Feldfrüchten beliefern. Als begeisterte Schwimmerin sitzt sie nach Feierabend am Elbstrand, findet hier Ruhe und entspannt bei einem Bad in der Elbe.
Das Fischhuus Blankenese
Die Elbchaussee endet in Blankenese als kleine, beinahe dörfliche Straße. Ganz in der Nähe betreibt Nathalie Gideon ihren Fischladen. Jeden Morgen fährt sie in aller Frühe über die Elbchaussee bis zum Fischmarkt Altona, holt hier frischen Fisch und fährt noch im Morgengrauen wieder zurück. Die Elbchaussee ist auch nach 20 Jahren noch ihre Lieblingsstraße. Auch die Baustelle, die gerade auf der Elbchaussee eingerichtet ist, ändert daran nichts. Sie nimmt den Umweg mit Humor und freut sich über die schönen Blicke auf die Elbe. Im Laden verkauft sie ihre Waren auch an so prominente Kunden wie Otto Waalkes. Andere beliefert sie und bringt die Bestellungen bis in die Wohnungen der Kundschaft.
"Küche der Küste" auf dem Süllberg
In Luftlinie zum Ende der Elbchaussee liegt der Süllberg. Im Restaurant auf ihm wirkt seit 20 Jahren Karlheinz Hauser. Zum Jahresende 2021 schließt der Zweisternekoch die Pforten. Gemeinsam mit Undine Schaper kocht er regionale Gerichte für die Rubrik "Küche der Küste". Husumer Rind und Seezunge à la Hauser. Dabei zieht er ein Resümee seines Schaffens auf dem Süllberg und wirft einen Blick in die Zukunft.
- Redaktion
- Birgit Schanzen
- Produktionsleiter/in
- Andy Kaminski
- Autor/in
- Veit Bentlage
- Redaktion
- Dirk Külper, Arne Siebert