Wie geht das? Stasiakten

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Dienstag, 16. Juli 2024, 00:45 bis 01:15 Uhr

Jeder Mensch hat das Recht, jene Unterlagen einzusehen, die das Ministerium für Staatssicherheit (MfS) der DDR über die eigene Person angelegt hat. So steht es im sogenannten Stasi-Unterlagen-Gesetz (Gesetz über die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen Deutschen Demokratischen Republik).

Seit 1992 wird Akteneinsicht gewährt

Das Magazin der BStU Außenstelle in Rostock-Waldeck: Brandgeschützt, wasserfest und einbruchsicher. © NDR/Populärfilm
Das Magazin der BStU Außenstelle in Rostock-Waldeck ist brandgeschützt, wasserfest und einbruchsicher.

Das frühere Ministerium für Staatssicherheitsdienst ist der erste und einzige Geheimdienst weltweit, dessen komplettes Archiv geöffnet und zugänglich gemacht wurde. Mehr als zweieinhalb Millionen Menschen haben seit 1992 von dieser Möglichkeit Gebrauch gemacht. Und immer noch werden täglich neue Anträge auf Akteneinsicht gestellt. Aber: Wie wird eine Akte gefunden? Wie ist das Archiv der Behörde des Bundesbeauftragten für die Stasi-Unterlagen (BStU) geordnet? Wo werden Akten gelagert? Wie werden die Archive gesichert? Wie werden zerstörte Akten zusammengesetzt? Und: Wer geriet ins Visier des MfS? Und warum? Wie entstanden die 111 Kilometer Aktenordner des Zentralen Stasiarchivs?

Einblick in die Arbeit der Stasiarchivbehörde

Zeitzeuge und Betroffener Detlef Chilla hat schon zum wiederholtem Male Akteneinsicht beantragt: Jedesmal tauchen neue Papiere auf. © NDR/Populärfilm
Zeitzeuge und Betroffener: Detlef Chilla hat schon zum wiederholtem Male Akteneinsicht beantragt. Jedesmal tauchen neue Papiere auf.

Am Beispiel von Detlef Chilla aus Sanitz bei Rostock zeigt der Film die Arbeitsweise der Stasiarchivbehörde auf. Vom Antrag auf Akteneinsicht über die Recherchearbeit der Mitarbeitenden in den Archiven, die Rekonstruktion zerstörter Dokumente bis zur Vorlage der Akte beim Betroffenen und dessen Reaktion darauf. Die Reportage darüber wird durch einen zweiten Handlungsstrang zum Krimi. Immer wieder wechselt die Perspektive von den Rechercheuren der BStU zu den Akteuren des MfS. Während die Archivare der Behörde von heute immer genauer in die Vergangenheit blicken, sich von einer Kartei zur nächsten hangeln, schaut der Film den einstigen Spitzeln über die Schulter.

Weitere Informationen
Archivierte Akten von Inoffiziellen Mitarbeitern (IM) des Ministeriums für Staatssicherheit (MfS) lagern in den Räumen der Stasi-Unterlagenbehörde in Berlin. © picture alliance / dpa Foto: Rainer Jensen

FAQ: Der Weg zur eigenen Stasi-Akte

Gibt es auch über mich eine Stasi-Akte? Die wichtigsten Informationen zum Antrag auf Akteneinsicht und das weitere Verfahren. mehr

Autor/in
Steffen Schneider
Redaktion
Birgit Müller
Produktionsleiter/in
Frederik Keunecke

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