Die Nordreportage: Lampenfieber in der Schwimmoper

Montag, 29. April 2024, 03:40 bis 04:10 Uhr

Seit Herbst 2020 wird Hamburgs größtes Schwimmbad, die Alsterschwimmhalle in Hohenfelde, umfangreich modernisiert und erweitert. Wie vorgesehen konnten im April 2022 die Rohbauarbeiten des Neubaus und der Bestandssanierung abgeschlossen werden.

Eine "Wahnsinnsbaustelle" wegen des Flügeldachs

Von Außen sieht alles schon ziemlich fertig aus. Innen wird die Technik geprüft. In sie ist das meiste Geld geflossen. © NDR
Von Außen sieht alles schon ziemlich fertig aus. Innen wird die Technik geprüft. In sie ist das meiste Geld geflossen.

Ingo Schütz leitet das Projekt seines Lebens. Für Hamburgs städtischen Schwimmbadbetreiber Bäderland betreut er die Wahnsinnsbaustelle: Renovierung und Neubau der Alsterschwimmhalle, kurz "Schwimmoper" von 1973. Schon das große Flügeldach ist für Statiker fast ein Ding der Unmöglichkeit. Es ist die größte freitragende Hyperschale Europas. 4.000 Quadratmeter Beton, die auf nur drei Stützen aufliegen. In der Mitte ist das Dach lediglich acht Zentimeter dick. Zuerst hieß es: abreißen und neu bauen. Aber die Hamburger hängen an dem Denkmal, selbst wenn es in den letzten Betriebsjahren schon ziemlich heruntergerockt aussah.

Das Bad ist auch energetisch saniert worden

Ist das große Sportbecken nach der Sanierung dicht? Die "Dichtigkeitsprüfung" ist ein großer Tag auf dem Weg zur Wiedereröffnung. © NDR/Simon Hollmann
Ist das große Sportbecken nach der Sanierung dicht? Die "Dichtigkeitsprüfung" ist ein großer Tag auf dem Weg zur Wiedereröffnung.

Wenn die Schwimmhalle fertig ist, wird es zusätzlich 1100 Quadratmeter für Fitness, Sauna und Entspannung geben. Es wird fünfmal so groß wie ein normales Hallenbad sein. Mit fünf Millionen Litern Wasser im gesamten System. Allein das große Sportbecken fasst 3,5 Millionen Liter. Damit der Energieverbrauch ähnlich bleibt wie früher, ist die Glasfassade energiesparend dreifach verglast. Dazu gibt es Wärmerückgewinnung, eine intelligente Anlagensteuerung und Gründächer.

Alles im Zeit- und Kostenrahmen?

Nach drei Jahren Bauzeit ist alles perfekt für die Eröffnung. © NDR
Nach drei Jahren Bauzeit ist alles perfekt für die Eröffnung.

Sieben Jahre lang hat Bäderland den Umbau geplant, 80 Millionen Euro aus verschiedenen Töpfen zusammenbekommen und sich mit gmp ein berühmtes und erfahrenes Architekturbüro an die Seite geholt. Trotzdem ist dieses Projekt prädestiniert dafür, dass alles mal wieder teurer wird und deutlich länger dauert als erwartet. Doch Ingo Schütz hat ein ehrgeiziges Ziel: Genau das soll bei "seiner" Baustelle nicht passieren!

Weitere Informationen
Gäste der Alsterschwimmhalle im Schwimmbecken kurz nach der Neueröffnuing. © picture alliance/dpa Foto: Christian Charisius

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Produktionsleiter/in
Karin Hauschildt
Thorsten Köpp
Redaktion
Arne Siebert
Dirk Külper
Autor/in
Anne Wigger